Zeichen für Annäherung zwischen London und Brüssel
Zeichen für Annäherung zwischen London und Brüssel
hip/rec London/Brüssel
Der britische Schatzkanzler Jeremy Hunt und die EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness haben am Dienstag in Brüssel eine Absichtserklärung (MoU) zur freiwilligen regulatorischen Zusammenarbeit bei Finanzdienstleistungen unterzeichnet. Es sieht halbjährliche Meetings der Behörden vor. Beide Seiten hatten sich beim Abschluss des Handelsabkommens nach dem Brexit zu einer solchen Vereinbarung verpflichtet. Doch das MoU lag zwei Jahre auf Eis, weil sich die Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Staatengemeinschaft durch den Streit um den Warenverkehr nach Nordirland eingetrübt hatten. McGuinness nannte als Beispiele einer möglichen Zusammenarbeit das digitale Finanzwesen und den Kampf gegen Finanzkriminalität. Seit mehr als drei Jahren hatte sich kein britischer Schatzkanzler mehr ins Machtzentrum des Handelsblocks begeben. Unmittelbare Vorteile für britische Firmen ergeben sich daraus nicht.
"Die Unterzeichnung des MoU ist ein willkommenes Zeichen für ein konstruktiveres Arbeitsverhältnis", sagte Nicola Watkinson, Managing Director International beim Branchenverband TheCityUK der Börsen-Zeitung. "Sie ermöglicht uns, Vertrauen wieder herzustellen und mehr Übereinstimmung mit der EU zu suchen. Die Schaffung eines regulatorischen Forums für formelle Gespräche ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung." Auch Chris Hayward, Policy Chairman der City of London Corporation, begrüßte den Schritt. Damit werde "eine neue Phase der Zusammenarbeit eingeleitet".