Zeit der üppigen Zinseinnahmen könnte laut EBA bald vorbei sein
Zeit der üppigen Zinseinnahmen könnte laut EBA bald vorbei sein
Regulierer zeigt Resultate der jährlichen Transparenzübung
fir Frankfurt
Europas Banken haben laut europäischer Bankenregulierungsbehörde EBA nach den Turbulenzen der Credit Suisse und in den USA zu Jahresbeginn ihre Resilienz unter Beweis gestellt. Die Liquiditäts- und Kapitalpuffer seien hoch, die durchschnittliche harte Kernkapitalquote habe einen Höchststand erreicht. Per Ende Juni erreichte sie 15,9% nach 15,0% ein Jahr zuvor.
Bei den Zinsüberschüssen jedoch könnte nach dem starken Anstieg im Gefolge der Zinsanhebungen seit Mitte vergangenen Jahres der Wendepunkt erreicht sein, befindet die EBA anlässlich der Veröffentlichung ihrer alljährlichen EU-weiten Transparenzübung, die auf der Analyse aufsichtsrechtlicher Daten basiert. Deren Ergebnisse veröffentlichte sie am Dienstagabend zusammen mit dem Risikobewertungsbericht, der 123 Banken aus 26 Staaten in EU und Europäischem Wirtschaftsraum (EWR) auf den Grund geht.
Auch die zuletzt deutlich höhere Profitabilität könnte der EBA zufolge ihren Höhepunkt erreicht haben, weil das Wachstum der Nettozinserträge abflache. Die Eigenkapitalrendite der Banken in Europa hatte dank der Ausweitung der Zinsmargen im Juni 11% betragen im Vergleich mit nur 7,9% ein Jahr zuvor. Auch künftig steigende Einlagenzinsen, die bislang vergleichsweise niedrig geblieben seien, könnten auf die Profitabilität drücken. Die Qualität der Aktiva bezeichnen die Regulierer als nach wie vor robust, doch bestehe die Gefahr, dass Wirtschaftsflaute und hohe Zinsen zu Verschlechterungen führen.