Zertifikate verstehen
Ob nun Stufenzinspapiere, Expresszertifikate “Relax” und “mit Airbag” oder Aktienanleihen mit fester Zinszahlung – Wertpapiere, die Sicherheit suggerieren, verkaufen sich in turbulenten Börsenphasen einfach leichter als gewöhnliche Fonds. Die zu den Sparkassen gehörende DekaBank hat das verstanden und das Geschäft mit Retail-Zertifikaten forciert. Im ersten Halbjahr fällt der Absatz der Papiere mit 2 Mrd. Euro fast viermal so hoch aus wie das Neugeschäft von Wertpapierfonds an private Anleger. Die Versuchung, bei Marktunruhen mit anderen Produkten an den Kunden heranzutreten, ist nachvollziehbar, doch die Deka macht sich damit auch angreifbar. Zweifel, ob Kunden auch verstehen, was sie da kaufen, sind schnell formuliert. Im Falle von Bonitätsanleihen hatte Ende Juli sogar die Finanzaufsicht BaFin argumentiert, dass Anleger die Natur dieser Produkte missverstehen können. Sie strebt ein Vertriebsverbot für diese Instrumente an. Die DekaBank zeigte sich überrascht – auch aus Anbietersicht kann es schwierig sein, die Risiken bestimmter Produkte zu erkennen.jsc