Fondsgeschäft

Zinswende bremst Verkauf und Rendite von Immobilienfonds

Die Zinswende trifft Immobilienfonds gleich doppelt: Erstens sind alternative Sparprodukte nun attraktiver, zweitens lassen fallende Objektpreise kaum Spielraum für Wertzuwächse. Die Folgen sind deutlich.

Zinswende bremst Verkauf und Rendite von Immobilienfonds

Zinswende setzt
Immobilienfonds
unter Druck

jsc Frankfurt

Das Geschäft offener Publikumsimmobilienfonds in Deutschland wird nach der Zinswende zunehmend schwieriger: Im jüngsten Berichtsmonat Mai sank der Nettoabsatz der Produkte auf 21 Mill. Euro und damit auf den niedrigsten Wert seit annähernd sechs Jahren, wie die Bundesbank berichtet. In den ersten fünf Monaten des Jahres sammelten die Produkte netto lediglich 1,1 Mrd. Euro ein, so wenig wie seit 2011 nicht mehr. Die Zuflüsse sind mit gut 2,4 Mrd. Euro etwas geringer als im selben Zeitabschnitt der Vorjahre, die Abflüsse sind mit 1,3 Mrd. Euro etwas höher.

Mit der Flucht während der Finanzkrise, als zahlreiche Fonds eingefroren werden mussten, ist die Situation aber nicht vergleichbar. Allein im Oktober 2008 zogen Anleger netto 5,1 Mrd. Euro ab. Seit 2013 stabilisieren Kündigungs- und Mindesthaltefristen den Markt. Sonst wären offene Fonds, die in illiquide Sachwerte wie Immobilien investieren, für eine Anlegerflucht weiterhin besonders anfällig.

Mit der Zinswende sind klassische Zinsprodukte als Alternative wieder attraktiver, während fallende Preise am Immobilienmarkt allmählich auch auf die geschätzten Objektwerte im Fonds einwirken. Mit einer Rendite von 1,9% auf Zwölf-Monats-Sicht bis Ende Juni zeigen sich die Fonds laut deutschem Branchenverband BVI aktuell schwach. Über einen Zeitraum von zehn Jahren sind 2,7% pro Jahr vermerkt.

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