Zinswende-Tracker bleibt negativ
Bloomberg Frankfurt – Für einen weiteren Monat hat der seit Januar 2015 von Berenberg berechnete “Zinswende-Tracker” im negativen Territorium verharrt. Nun sind es bereits sieben Monate am Stück, die der Indikator auf sinkende Zinsen hindeutet. Im August fiel er noch einmal um 2 Prozentpunkte auf nunmehr -59 %.”Obwohl sich der allgemeine Abwärtstrend bei den Kapitalmarktrenditen im vergangenen Monat weiter fortgesetzt hat, zeigt sich unser Composite-Indikator im Vergleich zum niedrigen Niveau des Vormonats nahezu unverändert”, stellen die Analysten Philipp Jäger und Helge Schunck von Berenberg fest.Die einzelnen Indikatorsegmente vermitteln ein differenziertes Bild. So sind die Beiträge aus dem Staatsanleihe- und dem Banken- sowie Unternehmensbereich um 2 bzw. 4 Prozentpunkte gestiegen. Als Hauptursache für diese Entwicklung machen die beiden Berenberg-Analysten den Anstieg der Renditen riskanterer Papiere wie italienische Staatsanleihen oder High-Yield- Bonds aus. Allerdings wurden diese positiven Effekte für den Gesamtindikator durch den Einlagenzinssatz, der lange Zeit im positiven Bereich lag, sowie die Subkomponente, die den Einfluss der Kreditzinsen auf den Indikator misst, mehr als kompensiert. Die Kreditzinsen allein sind für einen Indikatorrückgang um sieben Prozentpunkte verantwortlich. Von Bloomberg befragte Analysten erwarten die zweijährigen Bundrenditen Ende 2019 bei -0,74 %.