Zürcher EFG nimmt sich verstärkt Reiche in Asien vor
Bloomberg Frankfurt
EFG International will mithilfe von Boris Collardi, dem ehemaligen Partner der Banque Pictet & Cie, in Asien expandieren. Das erklärte Bankchef Giorgio Pradelli. Collardi, der im Verwaltungsrat der EFG den Hauptaktionär Latsis vertritt, soll dabei laut Pradelli eine beratende Funktion übernehmen. Der Bankier, der Pictet 2021 abrupt verließ, erwarb im vergangenen Jahr von Spiro J. Latsis auch selbst eine Beteiligung von rund 3,5% an EFG.
Die Zürcher Bank verfüge über mehrere Hundert Millionen Franken überschüssiges Kapital für Übernahmen, sagte Pradelli. Zu den Zielmärkten gehörten Hongkong sowie London und Europa, wo die Bank ihr Personal ebenfalls aufstocken wolle. „Wenn wir Akquisitionen in Singapur oder Hongkong tätigen könnten, würden wir das sehr gerne tun.“
Die 1995 von der griechischen Milliardärsfamilie Latsis gegründete EFG gehört zu den Wealth Managern, die ihren Marktanteil in Asien ausweiten wollen. Laut einer Rangliste von Asian Private Banker rangiert EFG in Asien, China nicht berücksichtigt, auf Platz 20 und liegt damit hinter den Schweizer Rivalen UBS und Credit Suisse. Dennoch hat EFG mit Übernahmen wie jener der Schweizer Privatbank BSI im Jahr 2016 und des australischen Unternehmens Shaw and Partners in jüngster Zeit zugelegt. Im Rahmen des aktuellen Dreijahresplans bis 2025 plant EFG, weltweit 50 bis 70 Banker pro Jahr einzustellen, berichtete Pradelli.