IM INTERVIEW: ANDREA ENRIA

Zur Person

bn - Als Andrea Enria Anfang 2019 als Chair des bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Supervisory Board die Leitung der Bankenaufsicht im Euroraum übernahm, waren in manchen deutschen Instituten Ressentiments zu vernehmen: Ob der...

Zur Person

bn – Als Andrea Enria Anfang 2019 als Chair des bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Supervisory Board die Leitung der Bankenaufsicht im Euroraum übernahm, waren in manchen deutschen Instituten Ressentiments zu vernehmen: Ob der Italiener sich zutrauen werde, nötigenfalls gegen seine Landsleute durchzugreifen, wurde gefragt. Solche Zweifel beseitigte Enria gleich nach Amtsantritt, als er die Genueser Banca Carige unter Zwangsverwaltung stellte. Er spreche lieber “unabhängig von Flaggen” über Banken, sagt er. Nach Abschlüssen an Mailands Bocconi-Universität sowie in Cambridge hatte der Ökonom seine Aufseher-Karriere in der Banca d’Italia begonnen. 1999 wechselte er zur EZB, 2004 als Generalsekretär zum Committee of European Banking Supervisors (CEBS), einem Vorläufer der Europäischen Bankenbehörde EBA. Deren Leitung übernahm er nach einem Intermezzo bei Italiens Notenbank, als 2011 das CEBS in der EBA aufging, bis Ende 2018.