Zurich hält an Corona-Schätzung fest
BZ/Reuters Zürich – Die Zurich Insurance Group ist bislang vergleichsweise glimpflich durch die Viruskrise gekommen. Zwar führte der Coronavirus-Ausbruch im ersten Halbjahr zu einem Gewinnrückgang von 42 % auf 1,18 Mrd. Dollar. Doch der Versicherer muss die Vorsorgen für die Folgen der Pandemie nicht erhöhen. Zurich geht wie bereits im Mai geschätzt davon aus, dass Schadenersatzforderungen im Zusammenhang mit Covid-19 im gesamten Jahr mit 750 Mill. Dollar zu Buche schlagen werden. “Das ist es, was wir erwarten”, sagte Konzernchef Mario Greco gestern. “Das ist unsere beste Einschätzung.”In den ersten sechs Monaten schmälerten Kosten im Zusammenhang mit der Pandemie und andere Faktoren den Betriebsgewinn von Zurich um 686 Mill. Dollar. In der Kernsparte Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 2 % auf 18,94 Mrd. Dollar. Zurich konnte Preiserhöhungen von insgesamt 8 % durchsetzen, wobei die Beiträge vor allem in den USA im zweiten Quartal kräftig anzogen. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich um 4,8 Prozentpunkte auf 99,8 %, womit Zahlungen für Schäden und Verwaltung durch Beitragseinnahmen noch knapp gedeckt waren. Neben den Covid-19-Belastungen schlugen auch Naturkatastrophen zu Buche.In der Lebensversicherung brachen die Beitragseinnahmen um 28 % auf 13 Mrd. Dollar ein. Zum einen litt der Vertrieb von Lebensversicherungspolicen unter der Pandemie. Zum anderen trennte sich der Konzern aber auch von Geschäften. Die Nettokapitalerträge gingen derweil um 22 % auf 2,8 Mrd. Dollar zurück, offenbar vor allem aufgrund schlecht laufender Hedgefonds.An der Börse in Zürich kamen die Zahlen des Versicherers nicht gut an. Im Tagesverlauf bis zum Nachmittag fiel die Aktie um bis zu 2,7 % auf 344,70 sfr ab.