Zwei Drittel werden kontaktlos bezahlt
kb
Trotz des harten Lockdowns im ersten Halbjahr mit vielen geschlossenen Geschäften, Restaurants und Hotels befindet sich die Girocard weiter auf Wachstumskurs. Mit 100 Millionen von Banken und Sparkassen ausgegebenen Debitkarten zählt sie ohnehin zu den am weitesten verbreiteten kartengestützten Zahlungssystemen in Deutschland.
Obwohl der stationäre Handel im ersten Halbjahr 2021 stärker ausgebremst war als noch vor Jahresfrist, konnte die Girocard trotz weniger Einsatzmöglichkeiten weiter zulegen, wie Daten von Euro Kartensysteme zeigen. So stieg die Anzahl der Bezahlvorgänge verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 4,7% auf 2,71 (2,59) Milliarden. Der Umsatz in dieser Zeit wuchs um 2% auf 114 (112) Mrd. Euro, wie Euro Kartensysteme mitteilt, das die gemeinsamen Interessen der deutschen Banken und Sparkassen im Bereich des kartengestützten Zahlungsverkehrs übernimmt. Als Katalysator habe die Pandemie vor allem einen weiteren deutlichen Schub für die besonders schnelle und hygienische kontaktlose Zahlung gebracht – mit herkömmlicher physischer oder digitaler Karte, wie z.B. im Smartphone. Über das gesamte erste Halbjahr 2021 waren den Angaben zufolge rund zwei Drittel (64%) aller Girocard-Zahlungen kontaktlos, ein großer Sprung im Vergleich zu den 46% im ersten Halbjahr des Vorjahres (siehe Grafik).
Im Alltag angekommen
Aus dem auf 42,07 Euro leicht gesunkenen Durchschnittsbetrag je Zahlung schließt Euro Kartensysteme, dass das Bezahlen mit der Girocard im Alltag als absolut „normal“ gelernt sei – unabhängig vom Betrag. Zugleich stieg der kontaktlose Durchschnittsbon auf 36,81 Euro. Das wird als Zeichen dafür gewertet, dass das kontaktlose Bezahlen mit der Girocard bei jeder Betragshöhe gern genutzt werde.
Ursächlich für die sehr starke Entwicklung über die vergangenen Jahre sei neben dem Nutzungsverhalten der Kunden auch die große Verfügbarkeit im Handel. Entsprechend der Lockdown-Situation in Deutschland konnten zwar über eine längere Zeit deutlich weniger Terminals genutzt werden, als mittlerweile in der Fläche installiert seien. Seitdem die Lockerungen jedoch Ende des zweiten Quartals dem Handel weitgehend einen normalen Betrieb ermöglichten, würden die Kunden verstärkt Einkaufsangebote wahrnehmen. Davon profitiere auch die Girocard: So gab es zum Ende des ersten Halbjahres 922000 aktive Terminals monatlich – ein Plus von 6,8% gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 mit bis zu 863000 aktiven Terminals.