Nach Zielpfaden für Öl- und Gas, Automobil- Stromerzeugung und Stahl

Deutsche Bank veröffentlicht Transitionsplan

Der Forderung von Klimaschützer, keine CO2-intensiven Projekte mehr zu finanzieren, will die Deutsche Bank nicht nachkommen. Sie will ihre Kunden stattdessen im Dialog bei der Transformation unterstützen.

Deutsche Bank veröffentlicht Transitionsplan

Deutsche Bank definiert zusätzliche Netto-null-Ziele

Nun auch Pläne für Kohleabbau, Zement und Schifffahrt

lee Frankfurt

Die Deutsche Bank hat im Rahmen ihrer Selbstverpflichtung durch den Beitritt zur "Net-Zero Banking Alliance" Zielpfade für die Kreditvergabe an Unternehmen in den emissionsintensiven Sektoren Kohlebergbau, Zement und Schifffahrt festgelegt. Wie das Institut am Donnerstag bekanntgab, sind nun 55% der finanzierten Emissionen im Portfolio von Unternehmenskrediten von 107 Mrd. Euro durch Netto-null-Zielpfade abgedeckt.

Darin enthalten sind auch die bereits im vergangenen Jahr vorgestellten Zielpfade für die Sektoren Öl und Gas, Automobil, Stromerzeugung und Stahl. Die Deutsche Bank betont, dass sie im vergangenen Jahr in jedem dieser Sektoren die finanzierten Emissionen reduziert habe.

Klimaneutral bis 2050

Nahezu alle großen Banken haben sich der von der Finanz-Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen ins Leben gerufenen „Net-Zero Banking Alliance“ angeschlossen. Sie hat sich dem Ziel verschrieben, bis zum Jahr 2050 die CO2-Bilanz des gesamten Kredit- und Investmentportfolios auf Netto-null zu reduzieren.

Banken wollen Transformation begleiten

Der Weg dahin ist allerdings umstritten. Angesichts der Notwendigkeit, die CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren, um den Klimawandel zumindest noch einzudämmen, fordern Nichtregierungsorganisationen die Banken auf, so schnell wie möglich ganz auf die Finanzierung emissionsintensiver Projekte zu verzichten. Die Kreditwirtschaft hält dagegen, dass sie ihre Kunden nicht im Regen stehen lassen kann. Sie will stattdessen die Unternehmen aus sogenannten braunen Energien bei der Transformation begleiten.

Transitionsplan vorgelegt

Um diese Vorgehensweise zu beschreiben, hat die Deutsche Bank am Donnerstag auch einen "Transitionsplan" vorgelegt. "Der Ansatz sieht vor, dass die Bank Entwicklung und Ausbau sauberer Energietechnologien finanziert und mit Kunden aus CO2-intensiven Branchen zusammenarbeitet, um sie bei ihrer Transformation zu unterstützen", teilt das Kreditinstitut dazu mit. Aus Branchen, die nicht dekarbonisiert werden können, wolle die Deutsche Bank schrittweise aussteigen. "Gleiches gilt für Kunden, bei denen keine Bereitschaft erkennbar ist, sich dem Transitionspfad anzuschließen", heißt es. Daneben umfasst der Transitionsplan auch die Strategie für Wohnimmobilien, die aufgrund der eingesetzten Baustoffe wie Stahl und Zement ebenfalls zu den emissionsintensiven Sektoren gehören.

Die Deutsche Bank hat im November 2022 das "Net-Zero-Forum" gegründet. Das Gremium bewertet alle Kredite mit einem Mindestvolumen von 25 Mill. Euro, die zu einem Anstieg der finanzierten Emissionen oder der Netto-null-Zielmetrik für einzelne Sektoren um mehr als 1% führen würden. Bislang seien 41 Transaktionen bewertet worden, heißt es in der Mitteilung weiter.

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