Deutsche Investoren haben Appetit auf Proteine aus Treibhausgasen
Proteine aus Treibhausgasen ziehen deutsche Investoren an
kro Frankfurt
Die sogenannte Gasfermentation, ein Prozess, bei dem Mikroorganismen Proteine für den menschlichen Verzehr produzieren und dabei komplett ohne landwirtschaftliche Produkte wie Zucker auskommen, hat neue Fans in Deutschland gefunden. Der Start-up Investor Vorwerk Ventures und der Berliner Climate-Tech-Investor World Fund sind im Rahmen einer Finanzierungsrunde als Hauptinvestoren bei dem niederländischen Start-up Farmless eingestiegen. Dies teilte der Gründer und CEO Adnan Oner auf Linkedin mit. Das 2021 gegründete Start-up habe bei der Seed-Runde 4,8 Mill. Euro eingesammelt. Im Mai waren bereits 1,2 Mill. Euro geflossen.
Bei der Gasfermentation kommen neben den Mikroben Wasserstoff, Stickstoff, Energie und CO2 zum Einsatz. Der Prozess findet in einem Bioreaktor statt. Heraus kommt am Ende ein Pulver als Basis zur Weiterverarbeitung in Lebensmitteln wie Milch- oder Fleischalternativen. Als in der Entwicklung besonders weit fortgeschritten gilt das finnische Start-up Solar Foods, das 2017 gegründet wurde und das erst im November 8 Mill. Euro eingesammelt hat. Damit kommt es laut dem Datenanbieter Dealroom auf ein Gesamt-Funding von mehr als 80 Mill. Euro. Das Pulver der Finnen soll bereits im kommenden Jahr erstmals in Singapur auf den Markt kommen, wo innovative Lebensmitteltechnologien aufgrund der geringen landwirtschaftlichen Produktionsflächen gern gesehen sind.
In Wien arbeitet das 2021 gegründete Start-up Arkeon derweil an einer Pilotanlage, in der künftig pro Jahr 1,5 Tonnen an Proteinpulver aus CO2 gewonnen werden sollen. Der kommerzielle Ausbau soll 2025 erfolgen. Das Start-up hat zuletzt vor einem Jahr seine Seed-Finanzierungsrunde auf mehr als 10 Mill. Euro erweitert. In den USA hat zudem der Rivale Air Protein im Mai 75 Mill. Dollar erhalten.
Wenn Treibhausgase essbar werden