Das Emissionsvolumen von nachhaltigen Anleihen ist im zweiten Quartal deutlich gesunken. Wie es in einem Bericht von Moody’s heißt, lag das weltweite Gesamtvolumen bei 238 Mrd. Dollar, entsprechend einem Rückgang von einem Fünftel im Vergleich zur gleichen Periode des Vorjahres. Im Halbjahr betrug das Minus allerdings nur 9% auf 534 (i.V. 581) Mrd. Dollar. Die Ratingagentur geht trotz einiger Herausforderungen davon aus, dass das zuvor postulierte Ziel für das Gesamtjahr 2024 von 950 Mrd. Dollar erreicht werden kann. Damit befinde sich ein jährliches Emissionsvolumen nachhaltiger Anleihen von 1 Bill. Dollar „in Reichweite“.

Moody’s sieht mehrere Herausforderungen für den Markt nachhaltiger Anleihen. Zum einen verunsicherten Zweifel an der Qualität der Instrumente und Greenwashing-Risiken die Märkte und veranlassten die Regulatoren, den Markt genauer zu beobachten. Allerdings sei es noch zu früh für ein Urteil, ob der Rückgang des ersten Halbjahres dauerhaft sei. Zum anderen gehe die Zahl der Erst-Emittenten nachhaltiger Anleihen seit Jahren zurück. Das könnte das Wachstum des Emissionsvolumens einschränken.

Den größten Teil des Emissionsvolumens nachhaltiger Anleihen machten im zweiten Quartal grüne Anleihen mit 146 Mrd. Dollar aus. Es folgten nachhaltige (41 Mrd. Dollar) und soziale (39 Mrd. Dollar) Anleihen. Bei den Regionen dominiert nach wie vor Europa (53% des globalen Volumens) vor Asien-Pazifik (20%).

Bei den nachhaltigen Krediten, vor allem Sustainability-linked Loans, war der Rückgang im Halbjahr mit 29% auf 286 Mrd. Dollar noch größer als bei den Anleihen. Hier belasten verfehlte Ziele und mögliches Greenwashing die Rückkehr zu den alten Volumina, so Moody’s.