Wechselrichterhersteller

SMA Solar setzt Rotstift an – Stellenabbau wahrscheinlich

Der Wechselrichterhersteller SMA Solar befindet sich nach eigener Einschätzung weiterhin in einem "herausfordernden Marktumfeld". Mit einem Restrukturierungsprogramm will er nun 150 bis 200 Mill. Euro einsparen – und wahrscheinlich Stellen abbauen.

SMA Solar setzt Rotstift an – Stellenabbau wahrscheinlich

SMA Solar setzt den Rotstift an

Kosten sollen um voraussichtlich 150 bis 200 Mill. Euro sinken – Stellenabbau wahrscheinlich

dpa-afx Niestetal

Der schwächelnde Wechselrichterhersteller SMA Solar will wegen der Probleme im Geschäft mit privaten und gewerblichen Solaranlagen kräftig sparen und dazu voraussichtlich auch Jobs streichen. Der Vorstand will ein Restrukturierungs- und Transformationsprogramm auflegen, das Kosteneinsparungen von voraussichtlich 150 bis 200 Mill. Euro bringen soll, wie das SDax-Unternehmen mitteilte. Die Umsatzentwicklung in den Segmenten Home Solutions und Commercial & Industrial Solutions sei weiterhin maßgeblich von anhaltend hohen Lagerbeständen bei Händlern und Installateuren sowie einem generell sehr herausfordernden Marktumfeld beeinflusst, hieß es. Die Aktie legte am Mittwoch um knapp 5% zu.

„Damit SMA auch künftig ein fester Bestandteil der globalen Energiewende sein kann, müssen wir uns jetzt besser und zukunftsfähig aufzustellen“, sagte Vorstandschef Jürgen Reinert. Er will das Unternehmen mit dem Sparprogramm kurzfristig finanziell stabilisieren und am Markt neu ausrichten. „Hierfür sind allerdings erhebliche Kosteneinsparungen nötig, die auch einen Abbau von Stellen wahrscheinlich machen“, machte er klar. Die nötigen Schritte sollten in den kommenden Wochen mit den Vertretern der betrieblichen Mitbestimmung diskutiert werden. Details gab es zunächst nicht.

Massiver Kursverlust

Im Juni hatte der Konzern seine Umsatz- und Ergebnisprognose deutlich einstampfen müssen und dabei auch von Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Europawahlen und den anstehenden US-Präsidentschaftswahlen berichtet. Statt wie zuvor mit 1,95 bis 2,22 Mrd. Euro rechnete SMA bei den Erlösen seitdem nur noch mit 1,55 bis 1,7 Mrd. Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sollen es nun 80 bis 130 Mill. statt 220 bis 290 Mill. Euro sein. Ein Analyst nannte das Ausmaß der Gewinnwarnung „erschreckend“. 2023 hatte SMA seine Ziele drei Mal angehoben.

Die Aktie rutschte im Juni im Zuge der Zielkorrektur kräftig ab. In diesem Jahr hat der Kurs insgesamt schon über 70% an Wert eingebüßt. Sollten Prognoseänderungen erforderlich werden, würden diese mitgeteilt, hieß es vom Konzern.