Schwere Gewitter vor allem in den USA haben 2023 zu versicherten Schäden von 60 Mrd. Dollar geführt – ein Allzeithoch, wie das Swiss Re Institute in seiner jährlichen Schadenschätzung für durch Naturkatastrophen verursachte Schäden mitteilte. Die gesamten Versicherungsschäden würden 2023 das vierte Jahr in Folge die 100 Mrd. Dollar Schwelle überschreiten.

"Der kumulative Effekt häufiger Schadenereignisse von geringem Ausmaß hat zusammen mit steigenden Immobilienwerten und Reparaturkosten große Auswirkungen auf die längerfristige Profitabilität eines Versicherers", sagt Jérôme Jean Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re. "Die hohe Frequenz schwerer Gewitter im Jahr 2023 hat die Ertragskraft der Erstversicherungsbranche auf die Probe gestellt."

Die USA sind aufgrund ihrer geografischen Lage besonders von schweren Gewittern betroffen. Dort übersteigen die entsprechenden versicherten Schäden 2023 erstmals 50 Mrd. Dollar – und werden weiter zunehmen, so die Erwartung von Swiss Re. In den USA gab es in diesem Jahr bisher 18 Ereignisse mit versicherten Schäden von mindestens einer Milliarde Dollar pro Ereignis. 

In Europa war Italien mit Schäden von mehr als 3,3 Mrd. Dollar am stärksten von Gewittern betroffen. Gründe für die immer höheren Naturkatstrophenschäden sind nach Angaben des Rückversicherers die Verstädterung, die Wertkumulation in katastrophen-gefährdeten Gebieten und die Inflation.