Allianz Wealth Report 2024

Unsichere Vermögensentwicklung

Immobilienmarkt im Wandel: Klimastandards und Energieeffizienz beeinflussen Werte, während globale Geldvermögen 2023 stiegen.

Unsichere Vermögensentwicklung

Unsichere Vermögensentwicklung

Energiewende belastet Immobilienwerte – Allianz betont geopolitische Spannungen

wbr Frankfurt

Der Klimawandel und die politische Verpflichtung zur Dekarbonisierung führen zu sogenannten Transitionsrisiken. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Immobilienpreise und damit die Vermögensentwicklung weltweit. Das ist ein Ergebnis des Allianz Global Wealth Report 2024, der am Dienstag vorgestellt wurde.

Besonders in Ländern mit hohen Energieeffizienzvorgaben drohen Immobilienbesitzern spürbare Wertverluste, sollten sie nicht in Modernisierungen investieren. Energieeffizienz sei dabei der Schlüssel. Gebäude, die diesen Anforderungen nicht gerecht werden, könnten durch höhere Betriebskosten und steigende Modernisierungskosten ihren Wert verlieren. Prognosen zufolge könnte der Hauspreisindex für Immobilien bis 2050 um mehr als 20% sinken.

Stärkere Preisrückgänge möglich

Maßnahmen wie Dämmung, Austausch alter Heizsysteme und die Installation erneuerbarer Energien würden hohe Kosten verursachen. Doch viele Eigentümer zögerten, diese Investitionen zu tätigen. In ländlichen Regionen, in denen die Nachfrage geringer sei, könnten noch stärkere Preisrückgänge und damit Vermögensverluste auftreten.

Zuwächse im Geldvermögen

Parallel dazu zeigt der Global Wealth Report deutliche Zuwächse im globalen Geldvermögen. Das Jahr 2023 sei von einem überraschenden Aufschwung geprägt gewesen, berichtet die Allianz. Nach einem Rückgang im Vorjahr verzeichnete das weltweite Geldvermögen einen Anstieg von 7,6%. Dieser Zuwachs habe Verluste des Vorjahres mehr als ausgeglichen. Aktienmärkte und höhere Zinsen hätten maßgeblich zu diesem Anstieg beigetragen. Während Wertpapiere stark profitierten, stagnierte das Wachstum bei Bankeinlagen, da viele Sparer ihr Geld in ertragreichere Anlagen umschichteten.

Die Vermögensverteilung konzentriert sich weiterhin auf die Industrieländer, insbesondere auf die USA und Westeuropa, die überproportionale Zuwächse verzeichneten. Die USA profitierten von der positiven Entwicklung der Finanzmärkte und konnten ihren Anteil am globalen Geldvermögen in den vergangenen Jahren stabil halten. China, das in den vergangenen Jahren stark gewachsen war, zeigte 2023 eine geringere Dynamik. Diese Entwicklung deute darauf hin, dass der Wachstumsvorsprung der Schwellenländer gegenüber den Industrieländern weiter schwindet.

Kaufkraft der Sparer gemindert

Die Inflation bleibe ein zentrales Thema für die Vermögensentwicklung. Inflationsbereinigt fiel der Vermögenszuwachs in vielen Ländern deutlich geringer aus, was die Kaufkraft der Sparer gemindert habe. Gleichzeitig gebe es einen Rückgang des globalen Schuldenwachstums. Mit 4,1% verzeichnete es 2023 den niedrigsten Anstieg seit neun Jahren.

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