Wann die Wärmepumpe die Gasheizung schlägt
Wann die Wärmepumpe
die Gasheizung schlägt
Rentabilitätsstudie von Eon und RWTH Aachen
ab Düsseldorf
Geht es um den Einbau einer neuen Heizungsanlage, stellt sich für viele Eigenheimbesitzer die Gretchenfrage: Wärmepumpe oder Gasheizung? Um eine faktenbasierte Entscheidung zu ermöglichen, hat Eon in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen eine Studie erstellt, die für mehr Planbarkeit sorgen soll. Die Erkenntnis: Der Kauf einer Wärmepumpe im Vergleich zu einer Gasheizung rechnet sich in einem Reihenhaus aus den 1990er Jahren nach elf Jahren.
Wenngleich die Investition in eine Wärmepumpe, selbst nach Abzug der staatlichen Förderung von 16.500 Euro, über jener in eine Gasheizung liegt, rechnet sich die Wärmepumpe der Studie zufolge aufgrund der geringeren jährlichen Betriebskosten im Zeitablauf. Allerdings: „Damit die Rechnung aufgeht, ist die Förderung der Wärmepumpe entscheidend“, sagte Filip Thon, CEO der Eon Energie Deutschland.
Mit und ohne Photovoltaik-Anlage
In der Studie wurden Gebäude mit unterschiedlicher Altersstruktur und an verschiedenen Standorten untersucht. Die „Gewinnschwelle“ wurde aber einzig im Reihenhaus aus den 1990er Jahren nach elf Jahren erreicht. In einem Einfamilienhaus der 1980er Jahren dauert es bis zum Break-even 14 (Essen) oder 15 Jahre (München), in einem Einfamilienhaus mit Baujahr 2005 sind es 16 Jahre.
Um das Bild abzurunden, wurde der Vergleich zur Gasheizung für die Wärmepumpe alleine, in Kombination mit einer Photovoltaik (PV)-Anlage sowie zusätzlich mit einem Batteriespeicher angestellt. In der Kombination mit einer PV-Anlage wird die Gewinnschwelle nach elf bis 14 Jahren erreicht. Inklusive Batteriespeicher dauert es ein Jahr länger. Deutlicher fällt in der Dreierkombination die jährliche Betriebskostenersparnis aus. Sie variiert je nach Gebäudetyp zwischen 1.966 und 3.523 Euro.
Problem: Lebensdauer
Das Problem: Die erwartete Lebensdauer einer Wärmepumpe liege nach gesicherten Aussagen von Herstellern bei mehr als zwölf Jahren, sagte Dirk Müller, Professor an der RWTH Aachen. Die tatsächliche Lebensdauer hänge aber auch von der Art der Betriebsführung ab. Zudem ließen sich zerschlissene Teile auch ersetzen. Nach dem politischen Gezerre um die Heizungswende im vorigen Jahr sei die Verunsicherung in der Bevölkerung sehr groß, sagte der Eon-Manager. Seiner Einschätzung nach lohnt es sich, die Ergebnisse der 2023 angestoßenen kommunalen Wärmeplanung abzuwarten.