Weniger Katastrophenschäden helfen Swiss Re
Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re sieht sich nach neun Monaten auf Kurs zum angepeilten Jahresgewinn von mehr als 3 Mrd. Dollar. Im Zeitraum Januar bis September verbuchte der Konzern aus Zürich einen Gewinn von 2,47 Mrd. Dollar, wie Swiss Re am Freitag mitteilte.
Im Vorjahr hatten noch Schäden durch den Hurrikan "Ian" in Florida, der Krieg in der Ukraine, die Inflation und die volatilen Märkte zu einem Verlust von 0,29 Mrd. Dollar geführt.
Die Großschäden infolge von Naturkatastrophen seien im bisherigen Jahresverlauf auf 1,1 Mrd. Dollar von 2,5 Mrd. Dollar gesunken. Im dritten Quartal hätten vor allem starke Unwetter in Europa, Waldbrände auf der Hawaii-Insel Maui und das Erdbeben in Marokko zu Buche geschlagen.
Das Ergebnis sei Folge der guten Arbeit bei der Zeichnung von Risiken, erklärte Konzernchef Christian Mumenthaler. "Dadurch konnten wir ein Umfeld mit erhöhten Risiken meistern, das weiterhin von signifikanten Schadenereignissen für die Versicherungsindustrie gekennzeichnet ist." Zudem hätten die steigenden Zinsen und Gewinne aus Immobilienverkäufen zu einem besseren Anlageergebnis geführt. Die Rendite auf Kapitalanlagen habe sich auf 3,5% verbessert von 1,6% im Vorjahreszeitraum.
Markterwartungen übertroffen
Swiss Re schnitt insgesamt etwas besser ab als erwartet: Analysten hatten mit einem Nettoergebnis von rund 2,3 Mrd. Dollar gerechnet. Vorbörslich wurde die Aktie 1,3% höher gehandelt.
Vontobel-Analyst Simon Fössmeier geht davon aus, dass Swiss Re das Gewinnziel im Gesamtjahr übertreffen wird. "Aber angesichts der jüngsten Ergebnisse anderer Branchenvertreter wird dies vom Markt wahrscheinlich erwartet." Der Branchenprimus Münchener Rück hatte jüngst sein Gewinnziel für das laufende Jahr angehoben.