Stabilisierung durch Verstaatlichung
Stabilisierung durch Verstaatlichung
Eigenkapitalhilfe der Bundesregierung für Uniper muss bislang nur in Teilen abgerufen werden
fed Frankfurt
Erstmals ist ein Corporate Award aus Anlass der Verstaatlichung eines Unternehmens verliehen worden: In der Kategorie Large Caps wurde die 13,5 Mrd. Euro schwere Aufstockung des Eigenkapitals des schwer angeschlagenen Energieversorgers Uniper durch den Bund gewürdigt. Durch die Transaktion gelang es, Uniper zu stabilisieren, das Investment-Grade-Rating zu erhalten und zu vermeiden, dass bei vielen deutschen Stadtwerken die Lichter ausgehen.
Uniper-Renewables-Co-CEO Frank Possmeier und der Leiter Group Finance Stefan Jost erinnerten anlässlich der Preisverleihung daran, wie erleichtert sie im Herbst 2022 gewesen seien, dass der Deal zustande kam. Dabei habe die „große Bereitschaft“ des Bundes, eine Lösung zu finden, eine zentrale Rolle gespielt. Philipp Steinberg, Leiter der Abteilung Wirtschaftsstabilisierung und Energiesicherheit im Bundeswirtschaftsministerium, wies darauf hin, dass bislang weniger als die Hälfte der vom Bund zur Verfügung gestellten Eigenkapitalhilfe abgerufen werden musste.
In den kommenden Monaten stehen nun wieder intensive Verhandlungen von Uniper mit der Bundesregierung an. Denn der EU-Kommission wurde zugesagt, bis Ende dieses Jahres einen Fahrplan für die Reprivatisierung vorzulegen. Possmeier sagte: „Wir sollten 2025 über erste IPO-Schritte nachdenken.“ Schließlich muss die Beteiligung des Bundes bis 2028 von derzeit mehr als 99% auf maximal 25% plus eine Stimme sinken.
fed Frankfurt
Von links: Joachim Englert (PwC), Philipp Steinberg (Wirtschaftsministerium), Frank Possmeier und Stefan Jost (beide Uniper Renewables).