Airbus fährt bei Anlegertreffen zweigleisig
wü
Mittwoch, 14.4.:
Zwar hält der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus seine Hauptversammlung wie seit Jahren schon im Hotel Okura in Amsterdam ab, doch angesichts der Pandemie rät er Aktionären, auf eine Anwesenheit vor Ort zu verzichten und stattdessen per Proxy abzustimmen. Auf der Tagesordnung des Boeing-Wettbewerbers steht unter anderem die Erneuerung der Mandate von mehreren Verwaltungsratsmitgliedern für weitere drei Jahre. Dazu gehören neben dem Co-Head Europe und Managing Director der Warburg Pincus Deutschland René Obermann die frühere IBM- und Iberdrola-Topmanagerin Amparo Moraleda, Victor Chu, der Chef der First Eastern Investment Group aus Hongkong, und Engie-Verwaltungsratschef Jean-Pierre Clamadieu. Obermann soll auch weiterhin an der Spitze des Kontrollgremiums von Airbus stehen. Der Konzern, der nach einem neuen Verlustjahr erneut die Dividende gestrichen hat, hält trotz neuer Reisebeschränkungen bisher an seiner Prognose fest. Er rechnet erst 2023 bis 2025 mit einer Rückkehr des Flugaufkommens zum Niveau vor der Coronakrise. Dabei dürfte sich der Verkehr mit Mittelstreckenjets schneller erholen als der mit Langstreckenflugzeugen. Die Pandemie hat die Flugzeugauslieferungen von Airbus im letzten Jahr um 34% und die Zahl der Bestellungen um 65% einbrechen lassen. Stornierungen, die in diesem Jahr noch kommen könnten, seien im Wesentlichen bereits in der Bereinigung des Auftragsbestands abgebildet, sagte Finanzchef Dominik Asam kürzlich der Börsen-Zeitung. Der Flugzeugbauer hat letztes Jahr seine Produktion um rund 40% gesenkt. Die A320-Produktion soll ab dem dritten Quartal wieder langsam steigen.