Linux-Spezialist

Analysten erwarten von Suse mehr Neugeschäft

Nach einem enttäuschenden Neugeschäft zu Jahresbeginn hatte Suse den Ausblick nicht angepasst. Nun rechnen Analysten mit einer kräftigen Steigerung für das zweite Quartal.

Analysten erwarten von Suse mehr Neugeschäft

scd

Donnerstag, 7.7.:

Der im vergangenen Jahr noch für den erfolgreichen Börsengang gefeierte Linux-Spezialist Suse ist im grauen Alltag angekommen. Der zum Jahresbeginn mit mehr als 42 Euro noch deutlich über dem Ausgabepreis von 30 Euro gelegene Aktienkurs ist mittlerweile auf knapp 23 Euro zusammengeschrumpft. Für das abgelaufene zweite Quartal rechnen die von Vara Research befragten Analysten im Schnitt mit einem gut 17-prozentigen Umsatzwachstum auf gut 160 Mill. Dollar. Das liegt im Bereich der Jahresziele, aber unterhalb der Mittelfristambition eines Wachstums von rund 20%.

Allerdings war es auch nicht die Erlösentwicklung, die Unternehmensbeobachter und Investoren nach dem ersten Quartal kritisch gesehen hatten. Das Neugeschäft war mit einem Anstieg von nur 8% beim annualisierten Vertragswert (ACV) deutlich hinter den Erwartungen und auch den selbstgesteckten Zielen zurückgeblieben. Im Ausblick, der von Finanzvorstand Andy Myers nach dem ersten Vierteljahr dennoch bestätigt wurde, geht Suse von einem Wachstum im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich für den ACV aus. Das schwächere Abschneiden habe vor allem am Emerging-Segment gelegen. Hier wurde ein Minus von 8% verzeichnet, während das sogenannte Kerngeschäft um 11% zulegte.

Entsprechend stellen sich die Marktbeobachter für den am kommenden Donnerstag erwarteten Zwischenbericht auf einen kräftigen Orderschub ein. Insgesamt wird der ACV um knapp 27% über der Vorjahresperiode erwartet. In den Kernsegmenten wird dabei lediglich ein auf 18% gestiegenes Plus unterstellt, während der kleinere Emerging-Bereich mit 86% fast eine Verdoppelung erfahren soll. Ob und in welchem Umfang Suse die Wende im Auftragseingang erreicht, dürfte für die Aktionäre also auch in diesem Zwischenbericht mindestens ebenso interessant sein wie die in der Branche traditionell sehr gut vorhersehbare Erlösentwicklung.