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Aus HSH wird "HCOB"

Privatisierung der Landesbank vor dem Abschluss - Nord/LB feilt noch an Konzept zur Kapitalstärkung

Aus HSH wird "HCOB"

Von Carsten Steevens, HamburgGut 15 Jahre nach ihrem Start als Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein im Juni 2003 steht die Privatisierung der HSH Nordbank vor dem Abschluss. Wenn EU-Kommission und Europäische Zentralbank (EZB) nach der Vereinbarung über den nahtlosen Übergang des Instituts in das Sicherungssystem des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) zum 1. Januar 2022 wie erwartet grünes Licht geben für den Vollzug des Verkaufs an ein Konsortium aus Finanzinvestoren um Cerberus und J.C. Flowers, wird in der kommenden Woche – voraussichtlich am 29. November – erstmals aus einer Landesbank in Deutschland eine private Geschäftsbank.Für die von Finanz- und Schifffahrtskrise gebeutelte HSH, die mit Milliardenhilfen der Ländereigner über Wasser gehalten wurde, endet mit dem Abschluss der Ende Februar vereinbarten Transaktion auch ein langjähriges EU-Beihilfeverfahren, das den Verkauf im Gegenzug für die Genehmigung einer Wiederaufstockung der Ländergarantie erforderlich machte. Mit dem Eigentümerwechsel geht ein Transfer ausfallgefährdeter Ausleihungen vor allem aus dem Schiffskreditbuch auf ein Vehikel im Besitz der künftigen Eigentümer über, durch den die private Geschäftsbank mit einer im Wettbewerbsvergleich erträglichen Quote leistungsgestörter Engagements startet. Zudem enden Belastungen mit der vorzeitigen Auflösung der Ländergarantie.Für das Institut, das einer nicht dementierten Meldung des “Manager Magazins” zufolge künftig unter dem Namen “Hamburg Commercial Bank”, kurz “HCOB”, auftreten wird, beginne eine “komplett neue Zeitrechnung”, so Vorstandschef Stefan Ermisch. Die Bank, deren Aufsichtsratsvorsitzender der Spanier Juan Rodríguez Inciarte werden soll – ein langjähriger, früherer Top-Manager der Großbank Santander und J.C.-Flowers-Vertrauter -, steht vor einer mehrjährigen Transformation, die eine deutliche Steigerung der Rentabilität bis Ende 2021 vorsieht.Ebenso wie die HSH, die im Zuge der Privatisierung 2018 rote Zahlen erwartet, steuert auch die Nord/LB auf einen Jahresverlust zu. Für die Landesbank, deren größte Träger das Land Niedersachsen (59,13 %) und der Sparkassenverband Niedersachsen (26,36 %) sind, ist nach den Worten von Vorstandschef Thomas Bürkle derzeit die Neuaufstellung auf der Kapital-, Risiko- und Kostenebene “wichtiger als ein positives Jahresergebnis für das laufende Jahr”. Die Nord/LB, die am 28. November Zahlen für die ersten neun Monate 2018 vorlegt, hat bis Jahresende ein “tragfähiges Konzept zur Kapitalstärkung und Neuausrichtung” in Aussicht gestellt. Bis Mittwoch sollen Interessenten Angebote für eine Beteiligung abgeben, mit einer Entscheidung ist im Dezember zu rechnen.—– Personen Seite 16