Bahn zieht Bilanz zum Coronajahr
sp
Donnerstag, 25.3.:
„Top-Werte bei Kunden, beim Image und jetzt bei den Bahn-Beschäftigten: Die Mitarbeitenden der Deutschen Bahn sind trotz Corona-Krisenjahr 2020 zufriedener als jemals zuvor“, jubelte die Deutsche Bahn Mitte Dezember nach einer konzernweiten Befragung. Die Bilanz, die Bahnchef Richard Lutz am nächsten Donnerstag zum Coronajahr vorlegen wird, dürfte keine Top-Werte enthalten und auch dem Image der Bahn kaum zuträglich sein. Denn der Staatskonzern hat im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von knapp 6Mrd. Euro eingefahren und den Schuldenstand um mehr als 5 Mrd. Euro nach oben geschraubt, wie in den vergangenen Tagen aus Konzernkreisen zu hören war. Der Umsatz ist um rund ein Zehntel abgerutscht und liegt bei knapp 40 Mrd. Euro auf dem Niveau von 2014.
Die Pandemie hat wesentlich zu den Horrorzahlen beigetragen. Zum einen hat der Konzern das Angebot im Personenverkehr trotz Nachfrageeinbruch aufrechterhalten. Zum anderen leidet der Güterverkehr unter der gedämpften wirtschaftlichen Entwicklung. Doch die Lage der Bahn war schon vor der Coronakrise schwierig. Die Stimmung des Vorstands wird am Donnerstag auch mit Blick nach vorn gedämpft sein.