Bank of Japan schaltet in den Regelmodus
Dienstag, 16.6.:Die japanische Zentralbank dürfte bei ihrer Juni-Sitzung erstmals in diesem Jahr vom Notstands- in den Regelmodus schalten. Das bedeutet: Statt schneller monetärer Hilfen für in Not geratene Firmen werden die Notenbanker ohne Handlungsdruck darüber nachdenken, wie sie Wachstum und Inflation auf mittlere Sicht unterstützen können. Von März bis Mai hat die Bank of Japan schon 75 Bill. Yen (615 Mrd. Euro) in verschiedenen Geldtöpfen bereitgestellt, aus denen Geschäftsbanken zu Niedrigzinsen Kredite an Unternehmen vergeben sollen. Das stark erweiterte Kaufprogramm für Schuldpapiere von Firmen zum Beispiel läuft noch bis März 2021. Das Volumen für Aktienindexfonds hat die Notenbank vorläufig verdoppelt. Ein Ergebnis der breiten Stützungsmaßnahmen: Die Banken steigerten ihre Kreditvergabe im Mai um 4,8 % zum Vorjahr und damit so kräftig wie nie seit Beginn der Datenreihe im Jahr 2001. Die Kreditsumme stieg seit Februar um 17,9 Bill. Yen (149 Mrd. Euro) und damit um 3,3 % der nominalen Wirtschaftsleistung. Analysten erwarten erst weitere Maßnahmen, falls die wirtschaftliche Erholung schwach ausfallen sollte. mf