Dienstag/Mittwoch, 11./12.5.:

Neuer Wind weht in Essen: Wenn Eonund RWE ihre Quartalsergebnisse vorstellen, dürfte das unweigerlich auch zu einem ersten Gradmesser für die beiden erst kürzlich aufgestiegenen Vorstandsvorsitzenden der beiden Energiekonzerne werden. Gemeinsam mit ihren Vorgängern haben Eon-Chef Leonhard Birnbaum und RWE-CEO Markus Krebber das Innogy-Tauschgeschäft und damit den Umbau der Essener Konkurrenten im Vorstand gelenkt – nun ist es an den beiden Strategen, die Neuausrichtung wirtschaftlich wie gesellschaftlich erfolgreich zu forcieren.

Beim Dienstleister Eon sehen Analysten positive Vorzeichen für das erste Quartal. Der Median der vom Datendienstleister Refinitiv erfassten Prognosen zum bereinigten operativen Ergebnis lag zuletzt bei gut 1,5 Mrd. Euro, 4,3 % über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Eine Anhebung der Eon-Jahresprognose gilt als nicht unwahrscheinlich. RWE dagegen wird infolge des Kälteeinbruchs im Februar in Texas wohl nicht an das ertragsstarke Jahr 2020 anknüpfen. So dürfte es eines der letzten Quartale sein, in dem das zuletzt starke Geschäft mit Kohle und Kernenergie dem im Umbruch begriffenen Versorger mehr als gelegen kommt.