FINANZMARKTKALENDER

Deka und Helaba loten Abstand und Kräfte aus

Mittwoch/Donnerstag, 20./21.11.: Zwischen den Zentralen der DekaBank im Frankfurter Trianon-Hochhaus und der Helaba im Main Tower liegen sieben Minuten Fußweg, die Taunusanlage, Frankfurter Sparkasse und Mainzer Landstraße, ein Beethoven- und ein...

Deka und Helaba loten Abstand und Kräfte aus

Mittwoch/Donnerstag, 20./21.11.:Zwischen den Zentralen der DekaBank im Frankfurter Trianon-Hochhaus und der Helaba im Main Tower liegen sieben Minuten Fußweg, die Taunusanlage, Frankfurter Sparkasse und Mainzer Landstraße, ein Beethoven- und ein Schiller-Denkmal. Aber seitdem die von Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis in die Wege geleitete Absichtserklärung der Sparkassengruppe zu einer Fusion in der Luft liegt – politisch korrekt als “Prüfung einer vertieften Zusammenarbeit bis hin zu einer Zusammenführung” verklausuliert -, hat sich der Abstand der beiden Häuser schon gefühlt etwas verkleinert. Die erste Präsentation von Quartalszahlen von DekaBank und Helaba seit dem 8. Oktober, als die Verbandspräsidenten und Landesobleute der Sparkassenvorstände sich zu der Erklärung durchgerungen hatten, wird auch im Schatten einer möglichen Fusion stehen.Die DekaBank positioniert sich als starker Fondskonzern mit angeschlossener Bank: Bis zur Jahresmitte liefen bereits Erträge von 771 Mill. Euro auf, wovon allein 591 Mill. Euro auf den Provisionsüberschuss entfallen, also eine vom Fondsgeschäft dominierte Größe. Spiegelbildlich hat die Helaba, deren Konzern auch die Frankfurter Sparkasse und Hessens Förderinstitut WI Bank umfasst, bei Erträgen in ähnlicher Größenordnung einen Zinsüberschuss von 557 Mill. Euro erzielt, ihr Fokus liegt also auf dem Kreditgeschäft. Es lohnt sich also, die Zahlen der DekaBank, die am Mittwoch berichtet, und der Helaba, die am Donnerstag folgt, nebeneinander zu legen. Ein Zusammenschluss brächte einen Finanzkonzern mit jeweils starkem Bank- und Fondsgeschäft hervor. Etliche Fragen sind noch unbeantwortet, von der Eignerstruktur über die Lösung für WI Bank und Sparkasse bis hin zur Art der vertieften Zusammenarbeit und zum Zeitplan – aber zumindest das Kräfteverhältnis dürfte sich mit jedem weiteren Quartalsbericht deutlicher abzeichnen.Berüchtigt sind Fusionsvorhaben bei Bankmitarbeitern allemal, geht damit doch meist der Abbau von Arbeitsplätzen einher. Die Helaba hat sich aber schon im September – vor dem jüngsten Sparkassen-Vorstoß – eine Verschlankung der Führungsstruktur und einen Personalabbau verordnet, und auch die DekaBank will Kosten drücken. Erfahrungen mit Fusionen haben beide Häuser allemal: Die heutige DekaBank ging 1999 aus der Fusion mit der DGZ Bank hervor, die Helaba hatte 2012 die Verbundbank der gescheiterten WestLB übernommen. jsc