Fondsvertrieb

DekaBank auf Fondssparplan-Welle

Die Strategie im Fondsvertrieb ist simpel, aber wirksam: Sparpläne, die Monat für Monat überschaubare Raten versprechen, sind nicht nur in der Familie der Kreditgenossenschaften, sondern auch bei den Sparkassen ein Hit.

DekaBank auf Fondssparplan-Welle

jsc

Dienstag, 30.3.:

Die Strategie im Fondsvertrieb ist simpel, aber wirksam: Sparpläne, die Monat für Monat überschaubare Raten versprechen, sind nicht nur in der Familie der Kreditgenossenschaften, sondern auch bei den Sparkassen ein Hit. Wenn Georg Stocker, Chef der DekaBank und ein erfahrener Manager des Vertriebs, am kommenden Dienstag die Zahlen des Wertpapierhauses der Sparkassen präsentieren wird, dürfte die neue Zahl die Marke von 6 Millionen annähernd erreicht, wenn nicht gar übertroffen haben. Zuletzt lag sie bei 5,7 Millionen, Tendenz steigend.

Sparpläne stabilisieren

Sparpläne und Sparkassen ergeben eine solide und konservative Mischung. Das Fondsgeschäft war im vergangenen Jahr trotz der Krise unspektakulär, weil sowohl eine Flucht der Anleger als auch eine Bonanza im Fondsabsatz im Zuge der hohen Geldbeträge auf den Sparkonten ausblieb. Sparpläne stabilisieren das Geschäft auf Jahre hin und sind daher in Zeiten schrumpfender Filialnetze und der Digitalisierung des Fondsvertriebs eine gute Option. Vermutlich wird die Deka darüber hinaus vor allem Immobilienfonds an private Sparer vertrieben haben, während das Wertpapierfondssegment eher schwach ausfiel. Gute Geschäfte hat die Bank darüber hinaus mit institutionellen Kunden gemacht.

Aber die Gruppe, die vor zwei Jahrzehnten aus der DGZ Bank und der damaligen Deka hervorgegangen war, reicht als Bank auch großvolumige Darlehen aus, etwa für Immobilien, Infrastrukturvorhaben und Verkehrsmittel. Das macht sie in der Coronakrise durchaus verwundbar. Mit rund 83 Mill. Euro weist die Bank per Ende September aber eine angesichts der Schwere der Krise eher moderate Vorsorge aus. Am nächsten Dienstag wird sich Bankchef Stocker also auch zu den Perspektiven in der Corona-Krise äußern müssen. Gerade die zweite und künftig wohl auch eine dritte Welle belasten das Geschäft.

Täglich grüßt die Helaba

Eine Aussage lässt sich schon jetzt – in prophetischer Voraussicht – dem Bankchef in den Mund legen. Vermutlich wieder einmal wird er gefragt werden, ob sich bei der einst ins Auge gefassten vertieften Zusammenarbeit bis hin zu einer Fusion mit der Helaba etwas getan hat. Nein, in dieser Frage gibt es nichts Neues zu berichten, wird Stocker aller Voraussicht nach vermelden. Das sparkassenpolitisch ausgesprochen heikle Projekt liegt seit Beginn der Coronakrise auf Eis und wird seither von hohen Vertretern der Gruppe abmoderiert.