Der Erzrivale kommt zum Familientreffen
Mittwoch/Donnerstag, 20./21.6.:Respekt! Berührungsängste kennt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) unter seiner Präsidentin Marija Kolak nicht. Zum jährlichen Familientreffen, der Bankwirtschaftlichen Tagung, am Mittwoch und Donnerstag in Berlin hat der BVR den Chef eines Hauses als Gastredner eingeladen, für das die Vokabel “Wettbewerber” aus Sicht vieler Kreditgenossen eine allzu wohlwollende Bezeichnung wäre. Nicht wenige Erben Raiffeisens und Schulze-Delitzschs betrachten dieses Institut eher als Erzrivalen oder mindestens als höchst unwillkommenen Eindringling in den deutschen Bankenmarkt und scheuen dessen Geschäftsmodell wie der Teufel das Weihwasser. Ausnehmend freundlich ist man in der Vergangenheit jedenfalls nicht miteinander umgegangen. Von wem ist die Rede? Von der ING-DiBa, deren Vorstandsvorsitzender Nick Jue bei der Tagung über die und das “Bank(ing) der Zukunft” sprechen und die Aktivitäten der Direktbank vorstellen wird. Das ist mal ein Kontrastprogramm. Aber vielleicht können ja beide Seiten voneinander lernen, ohne dass die ING-DiBa nun gleich in den Filialvertrieb einsteigt oder die Genossen doch noch eine Direktbank gründen. Die Bankwirtschaftliche Tagung, zu der rund 900 Teilnehmer erwartet werden, steht unter dem Motto “Klug investieren – Marktposition ausbauen”. Mit Ausnahme einer Ansprache von Bundesfinanzminister Olaf Scholz am ersten Tag ist das Treffen wie immer eine geschlossene Veranstaltung. Die Presse muss, anders als bei vergleichbaren Kongressen der privaten Banken und der Sparkassen, draußen bleiben. Bankenregulierung, der Kurs Europas, die Zukunft des Dreisäulensystems und die neue Welt des Zahlungsverkehrs sind weitere Vortrags- und Diskussionsthemen. Unter den externen Rednern ist auch der stets unterhaltsame EU-Kommissar Günther Oettinger.ski