FINANZMARKTKALENDER

Die EZB bereitet den Boden für die Zinswende vor

Donnerstag, 20.07.: Nach seiner Rede im portugiesischen Sintra vor gut zwei Wochen bekam EZB-Präsident Mario Draghi vorgeführt, wie nervös die Marktteilnehmer sind. Er brauchte sich bloß optimistisch zum Wachstum in der Eurozone und zur Erreichung...

Die EZB bereitet den Boden für die Zinswende vor

Donnerstag, 20.07.:Nach seiner Rede im portugiesischen Sintra vor gut zwei Wochen bekam EZB-Präsident Mario Draghi vorgeführt, wie nervös die Marktteilnehmer sind. Er brauchte sich bloß optimistisch zum Wachstum in der Eurozone und zur Erreichung des Inflationsziels zu äußern, schon standen die Märkte Kopf. Dabei deutet die Entwicklung schon länger in diese Richtung wegen der tatsächlich recht robusten Konjunktur im Währungsraum. Die Zinswende liegt also in der Luft.Obendrein gibt es auch technische Gründe, die der EZB einen baldigen Ausstieg zumindest aus den Anleihekäufen nahelegen: der Europäische Gerichtshof bestimmte, dass die Notenbank nicht dominanter Gläubiger der Staaten werden dürfe. Die EZB setzte sich daraufhin selbst eine Kaufgrenze von einem Drittel der ausstehenden Anleihen einzelner Länder. Doch bei dem aktuellen Tempo wäre das im Falle Deutschlands schon im Sommer 2018 erreicht; bei Abweichung vom Kapitalschlüssel nur wenig Monate später.Schon aus diesem Grund muss der Ausstieg also schon bald eingeleitet werden. Insofern rechnen Beobachter für die Sitzung am Donnerstag, dass Draghi zur mentalen Vorbereitung der Marktteilnehmer erst noch einmal die gute wirtschaftliche Entwicklung als “Zeichen der Stärke” darstellt. Erst im September, so meinen Beobachter, wird dann das definitive Ausstiegssignal kommen. Die Anleihekäufe könnten dann Anfang 2018 zurückgefahren werden.lz