EBA legt Stresstestresultate vor
Freitag, 2.11.:Über Sinn und Aussagekraft von Stresstests, deren Ergebnisse publiziert werden, lässt sich ausgiebig debattieren. Schließlich fällt der Markt ein Urteil auf Basis hypothetischer Szenarien, die in dieser Form ohnehin niemals Realität werden dürften. Vor dem Ende der neuen Woche werden die Branche und die Öffentlichkeit wieder einmal den Atem anhalten. Denn die European Banking Authority (EBA) wird dann am frühen Abend die Resultate ihrer zweijährlich stattfindenden Belastungsprobe vorlegen.Das vom Europäischen Systemrisikorat zusammen mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und der EBA ausbaldowerte Szenario fällt nach deren Angaben zwar strenger aus als 2016 und 2014. Ein harter Brexit ist aber nicht Teil der Annahmen. Die Frage der Kommunikation der Ergebnisse beschäftigt die Aufseher bereits seit Wochen. Schließlich will man sich auf der einen Seite nicht dem Vorwurf aussetzen, eine zu lasche Übung anberaumt zu haben, auf der anderen Seite den Sektor aber auch tunlichst nicht in Grund und Boden stressen.Die EZB, die neben den europaweit 48 von der EBA gestressten Banken weitere Institute aus Euroland dem Test unterzieht, hat diesen indes selbst mit Bedeutung aufgeladen, da sie dessen Ergebnisse in die Festlegung ihrer individuellen Kapitalvorgaben für die Banken einfließen lässt. Am EBA-Test haben acht deutsche Banken teilgenommen: BayernLB, Commerzbank, Deutsche Bank, DZ Bank, LBBW, Helaba, Nord/LB und NRW.Bank. Dabei hat die Nord/LB in der vergangenen Woche den Markt schon mal darauf vorbereitet, dass das Institut bundesweit am schlechtesten abgeschnitten haben dürfte, nachdem die FAZ berichtet hatte, die Nord/LB sei im Test “deutsches Schlusslicht”. “Es ist bekannt, dass wir unter den deutschen Stresstest-Banken die niedrigste Kapitalquote haben. Insofern wäre es nicht überraschend, wenn wir Letzter würden”, so ein Sprecher. bn