Mittwoch, 27.6.:Einen Tag nach dem Ende der Frist für die Annahme des Börsenfusions-Tauschgebots legt die Deutsche Börse ihren Anteilseignern ihre Zahlen für das zweite Quartal vor. Die deutlich erhöhte Marktvolatilität vor und nach der Entscheidung der Briten für den Austritt aus der EU wird dabei positiv zu Buche schlagen bzw. sich in einem ansprechenden Umsatz- und Ergebnisanstieg niederschlagen. An der Eurex wurden im Juni knapp 208 Millionen Kontrakte gehandelt, fast 10 % als vor Jahresfrist. Hinzu kommt, dass der Anstieg von den Aktienderivaten getragen wurde, die höhere Margen aufweisen. Das Bankhaus Lampe schätzt, dass der Umsatz der Eurex, auf die 40 % des Konzernerlöses entfallen im Vergleich zum zweiten Quartal 2015 um 26 % auf 274 Mill. Euro gestiegen ist. Für den Gesamterlös des Unternehmens erwartet die Bank einen Anstieg um 10 % auf 602 Mill. Euro. Die Prognose für das um Sondereffekte wie insbesondere den Verkauf der ISE an die Nasdaq bereinigte Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) lautet auf 312 Mill. Euro, was einer Steigerung im Vorjahresvergleich um 15 % entspricht. Am Tag nach der Zahlenvorlage werden sich die Analysten in der telefonischen Konferenz aber wahrscheinlich mehr für den geplanten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange interessieren, etwa die anstehenden regulatorischen Prüfungen der Fusion oder die nach dem Brexit-Votum aufgekommene Diskussion über den Sitz des fusionierten Unternehmens. Bis dahin dürfte das Tauschangebot die Mindestannahmeschwelle von 60 % erreicht haben, nachdem es bis gestern von 57,01 % des Grundkapitals angenommen worden war.ck