FINANZMARKTKALENDER

Euro-Notenbanker ringen um weitere Lockerung

Donnerstag, 29.10.: Wenn sich die Euro-Hüter am Donnerstag zur Zinssitzung zusammenschalten, erwartet kaum ein Beobachter große Beschlüsse in Form einer weiteren geldpolitischen Lockerung. Trotzdem wird das Treffen mit Spannung erwartet. Denn die...

Euro-Notenbanker ringen um weitere Lockerung

Donnerstag, 29.10.:Wenn sich die Euro-Hüter am Donnerstag zur Zinssitzung zusammenschalten, erwartet kaum ein Beobachter große Beschlüsse in Form einer weiteren geldpolitischen Lockerung. Trotzdem wird das Treffen mit Spannung erwartet. Denn die Experten hoffen auf Signale, wann es diese Lockerung geben könnte. Denn dass die Europäische Zentralbank (EZB) nachlegen muss und das Corona-Notfallkaufprogramm PEPP erneut aufstocken und verlängern wird, gilt vielen inzwischen als gewiss. Offen scheint nur, wann es so weit ist. Viele haben dabei die übernächste Sitzung im Dezember im Fokus.Tatsächlich ist die Lage für die Notenbanker zuletzt wieder deutlich ungemütlicher geworden: Die Euro-Wirtschaft hat nach der starken Erholung im Sommer bereits an Schwung verloren und einige Ökonomen befürchten gar eine neuerliche Rezession. Zugleich hat die Zahl der Corona-Infektionen in Europa deutlich zugenommen und in manchen Euro-Ländern scheint die Lage außer Kontrolle – was die wirtschaftlichen Perspektiven zusätzlich trübt. Hinzu kommt, dass die Inflationsrate nicht nur deutlich unterhalb des 2-Prozent-Ziels liegt, sondern sogar unter 0 %. Das schürt Deflationsängste. Und schließlich hat zu allem Überfluss der Euro in den vergangenen Tagen wieder zugelegt.Allen voran EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hat denn auch zuletzt Spekulationen auf eine weitere Lockerung befeuert. Andere Notenbanker haben allerdings gegengehalten – nicht zuletzt Bundesbankpräsident Jens Weidmann im Interview der Börsen-Zeitung (vgl. BZ vom 8. Oktober). Auch intern ist also für reichlich Spannung gesorgt.ms