FINANZMARKTKALENDER

EZB entscheidet früher

Mittwoch, 15.4.: Wenn sich die Euro-Währungshüter in dieser Woche zur dritten geldpolitischen Sitzung des Jahres in Frankfurt treffen, findet die offizielle Beratung ausnahmsweise nicht am Donnerstag, sondern bereits am Mittwoch statt - samt...

EZB entscheidet früher

Mittwoch, 15.4.:Wenn sich die Euro-Währungshüter in dieser Woche zur dritten geldpolitischen Sitzung des Jahres in Frankfurt treffen, findet die offizielle Beratung ausnahmsweise nicht am Donnerstag, sondern bereits am Mittwoch statt – samt anschließender Pressekonferenz von Notenbankchef Mario Draghi. Grund dafür ist, dass die Zentralbanker rechtzeitig nach Washington kommen müssen: Am Donnerstag und Freitag findet dort das Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G 20) statt, und am Wochenende steigt die Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF).Dass das Treffen also für viele eine Durchgangsstation auf dem Weg in die US-Kapitale ist, passt bildlich womöglich ganz gut – denn auch für die Währungshüter dürfte es eine Art Zwischenstation sein: zwischen der geldpolitischen Sitzung Anfang März, in der letzte Details des Staatsanleihekaufprogramms festgezurrt wurden (das dann am 9. März startete), und jener am 3. Juni, bei der die geldpolitische Debatte dank neuer Wachstums- und Inflationsprojektionen der EZB-Volkswirte erneut richtig spannend werden könnte.Am Mittwoch dürfte es Draghi vor allem darum gehen, jegliche Zweifel am Willen der Europäischen Zentralbank (EZB) zu zerstreuen, mindestens bis September 2016 rund 60 Mrd. Euro pro Monat ins Finanzsystem zu pumpen – im Zuge der Politik des Quantitative Easing (QE). Eine Reihe Volkswirte und Marktakteure spekulieren bereits auf eine baldige Drosselung, und einige fühlten sich jetzt bestätigt durch Aussagen von EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch im Interview der Börsen-Zeitung. Mersch hatte gesagt, der EZB-Rat stehe aktuell klar zu seiner Ankündigung. Falls die Inflation schneller als erwartet steigen sollte, müsse der Plan aber überdacht werden.Ein zweites großes Thema dürfte Griechenland werden. Bahnbrechende Entscheidungen sind aber nicht zu erwarten. Auch bei der EZB warten alle darauf, wie die politischen Verhandlungen voranschreiten.ms