Online-Modehändler

Global Fashion bereitet sich auf Post-Pandemie-Zeit vor

Der Online-Modehändler Global Fashion hofft darauf, dass die Verkäufe in den Ausgehkategorien wieder anspringen. Der anstehende Bericht über das zweite Quartal dürfte diesbezüglich Aufschluss bieten.

Global Fashion bereitet sich auf Post-Pandemie-Zeit vor

hek

Donnerstag, 19.8.:

Nach der Kursvervielfachung im vergangenen Jahr hat sich die Notierung des Online-Modehändlers Global Fashion Group in den vergangenen Monaten zwischen 10 Euro und 14 Euro eingependelt. Das pandemiebedingte Zusatzgeschäft ist damit offenbar im Aktienkurs eingearbeitet. Geht es nach den Erwartungen des Managements, wird die Wiedereröffnung stationärer Bekleidungsläden den Onlineverkauf kaum beeinträchtigen. Das vornehmlich auf Schwellenländer in den Regionen GUS, Südostasien und Lateinamerika fokussierte Unternehmen hofft nämlich, dass die Verkäufe in den Ausgehkategorien – dazu zählen Kleider, Anzüge und High Heels – wieder anspringen. Diese Kernprodukte haben unter den Lockdowns sehr stark gelitten. Der anstehende Bericht über das zweite Quartal wird Aufschluss geben, inwieweit sich diese Erwartung erfüllt.

Die Coronalage ist allerdings je nach Land unterschiedlich. In Australien zum Beispiel, wo monatelang kaum Infektionen registriert wurden und das daher als Benchmark für die Post-Pandemie-Zeit galt, gibt es wieder Lockdowns. Das könnte die „Wiederauferstehung der großen Produktkategorien“, von der Co-CEO Patrick Schmidt im Frühjahr berichtete, in Frage stellen.

Der auf Europa ausgerichtete On­linehändler Zalando hatte berichtet, dass die während des ersten Lockdowns gewonnenen Kunden auf der Plattform „sehr aktiv“ geblieben seien – trotz fortschreitender Lockerungen und der Öffnung des stationären Handels. Das deutet auf weiter wachsende Geschäfte auch bei Global Fashion hin. Die Erlöse des zweiten Quartals veranschlagen Analysten auf 370 Mill. Euro und den Ge­winn vor Zinsen, Steuern und Ab­schrei­bungen (Ebitda) auf 9 Mill. Euro. Im Vorjahreszeitraum erreichte der Um­satz 336 Mill. Euro, während sich das um Sondereinflüsse bereinigte Ebitda bei 9,5 Mill. Euro bewegte. Strategisch steht für das Management die Beschleunigung des Wachstums im Fokus, allerdings unter Erhalt der Profitabilität.

Ähnlich wie Zalando forciert Global Fashion die Partnerschiene, über die fremde Firmen ihre Modeartikel auf der Plattform des Onlinehändlers gegen eine Provision absetzen. Auf diesen Kanal entfielen zuletzt bereits 36% des Nettowarenverkaufswerts (NMV) von Global Fashion. Über sieben bis neun Jahre will das in Luxemburg ansässige Unternehmen den NMV von knapp 2 Mrd. Euro im Jahr 2020 auf 10 Mrd. Euro hieven. Vor allem die bisher geringe Onlinedurchdringung in Schwellenländern verspricht Wachstumschancen.

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