Heidelberg tritt auf der Stelle
Donnerstag, 6.6.:Rainer Hundsdörfer, der Vorstandsvorsitzende von Heidelberger Druckmaschinen, hatte im Juni 2017 – sieben Monate nach seinem Amtsantritt – deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerungen in Aussicht gestellt. Binnen fünf Jahren sollten 500 Mill. Euro mehr an Umsatz generiert werden, das operative Ergebnis (Ebitda) sollte um 100 Mill. gesteigert werden. Nach der Bekanntgabe vorläufiger Eckdaten für das Geschäftsjahr 2018/19 (31. März) scheint klar: Auf die versprochenen Erlös- und Gewinnzuwächse wird man noch eine Weile warten müssen. Schleppende NachfrageIn der abgelaufenen Berichtszeit stieg der Umsatz den Angaben zufolge um 3 % auf 2,49 Mrd. Euro; 2016/17 – zum Zeitpunkt der Wachstumsversprechen – lag der Erlös bei 2,59 Mrd. Euro, also sogar höher als zuletzt. Und das Ebitda stellte sich 2018/19 auf 180 (i.V. 172) Mill. Euro. Für 2016/17 wurden 179 Mill. Euro ausgewiesen; ein Plus von 1 Mill. im Zweijahresvergleich. Mit anderen Worten: Fünf Jahre hatte sich Hundsdörfer als Frist für seine Ziele gesteckt, und nach zwei Jahren ist Heidelberg nicht vom Fleck gekommen. Die mittelfristigen Ziele gerieten außer Sichtweite, meinte Richard Schramm, Analyst von HSBC. Es scheine, als könne der Fortschritt mit abonnementbasierten Angeboten vorerst die schleppende Nachfrage nach Digitaldruck-Maschinen nicht ausgleichen. Nach dem Abo-Modell soll der Drucker nicht mehr die Maschine kaufen, sondern pro bedrucktem Bogen eine Gebühr an das Unternehmen abführen. Zudem bezeichnet Schramm den vorsichtigen Ausblick auf 2020 als enttäuschend. Die Gewinnerholung verzögere sich, die Risiken für den Sektor nähmen zu.md