Infineon mit Ergebnissprung
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Montag, 9.5.:
Die globale Halbleiterindustrie wird derzeit an den Aktienmärkten mit einem Malus bewertet, obwohl die Aufträge für die Branche durch die Decke gehen. Der Ukraine-Krieg und die Sorge vor einer steigenden Inflation haben die Kursabschläge für die Chipwerte beschleunigt, nachdem zuvor die angespannten Lieferketten infolge von Halbleiterengpässen für Verunsicherung bei den Anlegern gesorgt hatten. In diesem Kontext veröffentlicht Infineon am kommenden Montag Zahlen für das zurückliegende Quartal.
Der Zwischenbericht des Dax-Mitglieds dürfte dabei überzeugend ausfallen – jedenfalls, was die fundamentale Entwicklung des Geschäfts betrifft. Die Knappheit in Kombination mit einer nach wie vor hohen Nachfrage lässt die Preise für Halbleiter seit geraumer Zeit deutlich steigen. Davon profitieren die Chipproduzenten.
Vor Deutschlands größtem Halbleiterkonzern stellten bereits Wettbewerber wie STMicroelectronics, Texas Instruments und Qualcomm ihre Zwischenberichte für das abgelaufene Quartal vor. Die Zahlenwerke waren durch die Bank gut. Insofern dürfte auch Infineon mit guten Erfolgszahlen auftrumpfen.
Analysten rechnen im Schnitt damit, dass das Unternehmen von Januar bis März den Umsatz auf 3,2 (i.V. 2,7) Mrd. Euro deutlich steigern konnte. Das wäre ein Zuwachs von 19 %. Das operative Ergebnis (Segmentergebnis) soll den Prognosen der Banken zufolge im Schnitt auf 713 (470) Mill. Euro zugelegt haben. Das entspräche einem überproportionalen Plus von mehr als 50 %. Die Marge würde auf mehr als 22 (17,4)% zulegen.
Das wäre ein guter Auftakt für Jochen Hanebeck. Der neue Vorstandsvorsitzende führt Infineon seit Anfang April. Sollte der Konzern die Markterwartung übertreffen, dürfte dies voraussichtlich für ein Kursplus am Aktienmarkt sorgen. Damit könnte sich die Aktie von ihren Wertverlusten der vergangenen Monate etwas erholen. Allerdings bleibt die Volatilität für das Papier weiterhin hoch.