IWF-Jahrestagung in Lima
Freitag bis Sonntag, 9. bis 11.10.:Die Weltkonjunktur hat sich zuletzt wieder deutlich eingetrübt und bringt vor allem die Schwellenländer in eine prekäre Lage. Wie die Staatengemeinschaft darauf reagiert, wird einen Teil der Debatten auf der anstehenden Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Lima/Peru prägen.In diesem Umfeld wäre nämlich eine Zinswende in den USA aus Sicht so mancher Ökonomen regelrechtes Gift. Die Bundesbank will sich derlei Argumenten aber entgegenstellen. Eine geldpolitische Normalisierung in den USA zeichne sich schon seit längerem ab, so dass die Marktteilnehmer ausreichend Zeit gehabt hätten, sich hierauf einzustellen, lässt etwa Bundesbankvorstand Andreas Dombret wissen. Um die mittelfristigen Wachstumsperspektiven zu verbessern, sollten die betroffenen Staaten ohnehin eher auf Strukturreformen setzen.Auch im Hinblick auf die Lage in China gibt sich die Bundesbank optimistischer als so mancher Analyst. Eine gesamtwirtschaftliche Krise zeichne sich nicht ab, betont sie. Der jüngste Kursverfall habe nur geringe Auswirkungen auf Realwirtschaft und Finanzstabilität. Nach wie vor geboten ist nach Ansicht der Bundesbank aber, dass die chinesische Regierung mehr Wert auf Transparenz auf allen Ebenen legt. Somit begrüßen die deutschen Notenbanker eine Aufnahme des Renminbi in den Währungskorb für Sonderziehungsrechte. Entscheidend sei, dass China die IWF-Kriterien vollständig erfülle. Besonders müsse sichergestellt sein, dass der Renminbi vom IWF als frei verwendbare Währung anerkannt werden kann. Wie weit das bereits der Fall ist, wird auf der Tagung zu diskutieren sein. Bei grünem Licht wird die Aufnahme des Renminbi vom IWF bereits im November offiziell angekündigt. Die Technik erfolgt aber erst im Oktober 2016.Die Finanzminister der Industrie- und Schwellenländer (G20) nutzen das Treffen in Lima auch, um ein anderes Großprojekt bis kurz vor das Ziel zu bringen: Die BEPS-Initiative gegen Gewinnverlagerung und Steuerverkürzung. Acht von 15 Prinzipien waren dazu noch offen. Nun haben sich 62 Staaten auch darauf verständigt. Dabei geht es unter anderem um die internationale Verabredung zum Betriebsstättenbegriff, zu hybriden Steuergestaltungen und zu Verrechnungspreisleitlinien. Die Wirtschaftsorganisation OECD stellte die Einzelheiten am 5. Oktober vor. Die Ziellinie wird endgültig Mitte November überschritten – von den Staats- und Regierungschefs beim G 20-Gipfel in Antalya.lz/wf