Nach Franken-Freigabe muss Nestlé Flagge zeigen
Donnerstag, 19.2.:Die überraschende Aufgabe des Mindestkurses von 1,20 im Verhältnis des Franken zum Euro durch die Schweizerische Nationalbank Mitte Januar hat am eidgenössischen Aktienmarkt selbst die Kurse von Blue Chips tief in den Keller purzeln lassen. Die großen Verlierer der Wechselkursfreigabe sind Unternehmen, die nur oder großteils in der Schweiz produzieren und mehrheitlich ins Ausland verkaufen. Das trifft vor allem auf viele Industrieunternehmen zu. Nestlé, der weltgrößte Lebensmittelkonzern, gehört nicht zu diesem Kreis, verfolgt das Unternehmen doch seit langem das Ziel, möglichst viel von dem, was irgendwo auf der Welt verkauft wird, auch lokal zu produzieren. Auch wenn die Aufwertung des Franken große Unruhe unter Anlegern ausgelöst hat, die in Schweizer Unternehmen investieren – zumindest im Fall von Nestlé sollten sich die Folgen der Wechselkursverschiebungen in Grenzen halten. Der bereinigte Gewinn je Aktie dürfte angesichts der jüngsten ungünstigen Währungskonstellationen um 1 % gesunken sein, schrieb ein Analyst. Das wäre kein Weltuntergang. Größere Sorgen muss man sich – auch bei Nestlé – um das zuletzt verhältnismäßig schwache Wachstum in aufstrebenden Märkten wie China und die Stagnation in den Industrieländern machen.md