Nike gibt Aufschluss über die Folgen der Coronakrise
Donnerstag, 25.6.:Wie kommt Nike durch die Coronakrise? Die Zahlen für das vierte Quartal, die der größte Sportartikelhersteller der Welt am Donnerstag veröffentlicht, werden nähere Erkenntnisse bringen. Da das Geschäftsjahr von Nike traditionell am 31. Mai endet, gab es von dem Konzern bisher keine Geschäftszahlen für die besonders schwierigen Monate März und April. Da öffneten zwar wieder die Geschäfte in China, doch von Mitte März an waren alle Läden außerhalb von China, Japan und Südkorea geschlossen. Der größte Konkurrent Adidas hatte deshalb für die ersten drei Monate dieses Jahres einen Umsatzrückgang um 19 % gemeldet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern war sogar um 93 % abgesackt.Das Schlimmste scheint die Branche – zumindest vorerst – überstanden zu haben. Nike hatte zuletzt Mitte Mai über die aktuelle Lage informiert: Da waren wie von der Konkurrenz nahezu alle Läden in China wieder geöffnet, 40 % der Nike-Stores in Europa, 15 % in den anderen asiatischen Ländern, aber erst 5 % in Nordamerika.Und wie die Wettbewerber steigert Nike die Umsätze im Onlinehandel. Stark vergrößert der Branchenprimus sein Geschäft mit Apps, zum Beispiel für das Training zu Hause. In China stieg die wöchentliche Zahl der aktiven Nutzer um 80 %. Das wachsende Digitalgeschäft gleiche die Rückgänge in den Nike-Läden zum Teil aus, berichtete der Konzern Mitte Mai. Das ändert aber nichts daran, dass die Lagerbestände gewachsen sind. Wie die deutlich niedrigeren Erlöse im Großhandel habe dies im vierten Quartal erhebliche Auswirkungen auf das Geschäft in Nordamerika, Europa und Asien außerhalb Chinas: So lautete die Prognose Mitte Mai.Die Aktie von Nike zeigte sich in der Coronakrise robuster als die von Adidas und Puma. Zwar rauschte auch der Nike-Kurs im März in die Tiefe. Aktuell liegt er aber nur noch 5% unter dem Hoch vom Januar. jh