Nur in Trippelschritten voran
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Mittwoch, 11.8.:
In vielen kleinen Schritten treibt Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz den Umbau des Traditionskonzerns voran. Erst in der vergangenen Woche wurde der Vertrag zum Verkauf des Geschäfts mit Bergbaumaschinen (Mining) an die dänische FLSmidth unterzeichnet. Zugleich verkündete der Konzern Fortschritte in den Verkaufsverhandlungen für das italienische Edelstahlwerk AST und das Infrastrukturgeschäft.
Das wichtigste Thema, wie mit dem identitätsstiftenden, aber extrem zyklischen Stahlgeschäft dauerhaft umgegangen wird, wird aber auf die lange Bank geschoben. Seit Ende März ist der potenzielle Verkauf vom Tisch. Die Entscheidung, ob und wie die Sparte verselbstständigt werden kann, soll aber erst 2022 fallen.
Das ist zahlreichen Investoren zu spät, wie sich nicht zuletzt im Aktienkurs spiegelt. Seit dem Zwischenhoch bei 12 Euro Anfang März hat sich der MDax-Wert schubweise nach unten bewegt und pendelt aktuell in einem Band zwischen 8 Euro und 8,50 Euro. Dabei hat das Management die Prognose für den laufenden Turnus schon zweimal erhöht. Das ist allerdings insofern kein Wunder, als allen voran die Stahlsparte von der konjunkturellen Erholung und vom weltweiten Engpass für den Rohstoff profitiert. Inwieweit diese Entwicklung trägt, die Latte für den laufenden Turnus erneut hochzulegen, wird sich am kommenden Mittwoch bei der Vorlage der Zahlen für die ersten neun Monate zeigen.