Mittwoch, 26.5.:

Der Grafikkartenhersteller Nvidia zählt zu den Gewinnern der Pandemie, vor allem wegen seiner beiden Gaming-Sparten. Desktop-Grafikkarten und Notebook-Grafikchips der GeForce-Reihe hatten dem US-Unternehmen im Schlussquartal des Fiskaljahres 2021 (per 31.1.) rund 2,5 Mrd. Dollar eingebracht, 1 Mrd. Dollar mehr als ein Jahr zuvor und rund die Hälfte vom Quartalsumsatz, der erstmals über 5 Mrd. Dollar gestiegen war. Dabei stand das vierte Quartal per Ende Januar für rund 30 % vom Gesamtjahr. Nun werden allerdings schon für das erste Viertel des neuen Turnus gut 5 Mrd. Dollar Umsatz erwartet.

Mehr Tempo macht Nvidia dabei nicht nur mit Grafikkarten, sondern auch im Chip-Design für künstliche Intelligenz (KI). Die KI-Strategie hat Nvidia zu einem wichtigen Partner der Automobilindustrie gemacht, wo sich das kalifornische Unternehmen für die Technologieentwicklung des autonomen Fahrens unentbehrlich gemacht hat. Die Erfolge werden an der Börse honoriert. Die Aktie von Nvidia kletterte binnen Jahresfrist um mehr als die Hälfte. Die Marktkapitalisierung liegt deshalb inzwischen bei 357 Mrd. Dollar.

Die wachsende Dominanz des Unternehmens löst allerdings Unbehagen aus – spätestens seitdem Nvidia die Übernahme von ARM angekündigt hat. Kunden und Behörden fürchten den Verlust der Neutralität von ARM, falls der britische Chip-Designer in US-Hände fällt. Dies gilt als problematisch vor dem Hintergrund des Kampfs um die Technologievorherrschaft zwischen den USA und China, zumal ARM beim Chip-Design für mobile Endgeräte quasi ein globales Monopol besitzt.