FINANZMARKTKALENDER

Putin hat es eilig

Mittwoch, 15.1.: In diesem Jahr hat es Russlands Präsident Wladimir Putin eiliger als sonst. Völlig unerwartet hat er vergangene Woche seine diesjährige Rede zur Lage der Nation bereits für den 15. Januar angekündigt - gleich nach dem Ende der...

Putin hat es eilig

Mittwoch, 15.1.:In diesem Jahr hat es Russlands Präsident Wladimir Putin eiliger als sonst. Völlig unerwartet hat er vergangene Woche seine diesjährige Rede zur Lage der Nation bereits für den 15. Januar angekündigt – gleich nach dem Ende der russischen Weihnachtsfeiertage. Seinen eigenen Worten zufolge will er die “Überwindung des Stillstandes bei den Einkommen” und ganz allgemein die “Überwindung der Armut” thematisieren. Und zwar soll es um Entscheidungen gehen, die “stattfinden müssen” – konkreter wurde er nicht. Die Themen sind darüber hinaus nicht neu. Schon vor zwei Jahren hat Putin diese Aufgabe zu einer prioritären für die kommenden zehn Jahre erklärt. In seinem Mai-Ukas hat er dann als Ziel ausgegeben, den Prozentsatz der “offiziell Armen” bis 2024 auf 6,6 % der Bevölkerung zu halbieren.Putin kalkuliert damit (wie er im Vorjahr sagte), dass sich die Wirtschaft gut entwickelt und die Produktivität steigt. In Wirklichkeit freilich hat das BIP im Vorjahr gerade einmal um 1,3 % zugelegt, wie das Wirtschaftsministerium schätzt. Nun drängt die Zeit, denn die Menschen in Russland wollen nach der langen Durststrecke wirtschaftliche Erfolge spüren. Und 2021 finden Parlamentswahlen statt.est