Quartalssaison

Reger M&A-Markt polstert Gewinn der US-Banken

Die Deutsche Bank hat sich zuletzt den Gewinn von Marktanteilen im Investment Banking attestiert. Im dritten Quartal allerdings dürften die Wall-Street-Häuser mehr Ertragsdynamik zeigen.

Reger M&A-Markt polstert Gewinn der US-Banken

bn

Mittwoch, 13.10.:

In der kommenden Woche wird sich herausstellen, wie gut das Investment Banking der Deutschen Bank im dritten Quartal im Wettbewerb mit den US-Konkurrenten abgeschnitten hat. Finanzvorstand James von Moltke hatte in der vorvergangenen Woche erklärt, die Erträge im Segment dürften etwa um ein Zehntel niedriger liegen als vor Jahresfrist.

Dieser Rückgang fiele zwar nur halb so stark aus wie von Analysten befürchtet. Folgt man indes den Prognosen von Morgan Stanley, dürfte die Deutsche Bank, die sich zuletzt wiederholt den Gewinn von Marktanteilen bescheinigt hat, damit dennoch den großen US-Instituten hinterherhinken.

So traut Morgan Stanley dem Investment Banking von Goldman Sachs binnen Jahresfrist in lokaler Währung vielmehr eine Ertragssteigerung um 12 % zu. J.P. Morgan, Bank of America und Citigroup dürften den Ertragsschwund im Investment Banking demnach auf 1 %, auf 5 % bzw. auf 7 % begrenzt haben. Die Diskrepanz dürfte nicht zuletzt an der Dynamik des jeweiligen Heimatmarkts der Institute liegen. Während etwa das Volumen der abgeschlossenen Fusionen und Übernahmen in Europa um knapp 40 % gefallen ist, hat es sich in den USA binnen Jahresfrist gut verdreifacht (siehe Grafik). Unter den angekündigten Transaktionen fiel zuletzt etwa die 29 Mrd. Dollar schwere Übernahme des Ratenzahlungsspezialisten Afterpay durch den US-Zahlungsdienstleister Square ins Auge, deren fürs Startquartal geplanter Abschluss vor allem bei Morgan Stanley und Goldman Sachs die Kassen klingeln lassen wird.

Im Geschäft mit Eigenkapital- und Fremdkapitalemissionen haben die Volumina seit dem Vorjahresquartal zwar nachgelassen. In absoluten Zahlen aber liegen sie dennoch weiterhin auf einem hohen Niveau, wie die Analysten von Morgan Stanley zu bedenken geben.

Den Universalbanken J.P. Morgan, Bank of America, Citigroup und Wells Fargo dürfte im Vergleich mit der größten deutschen Bank im dritten Quartal überdies die sich in den USA abzeichnende geldpolitische Wende und die Zinsdifferenz gegenüber dem Euroraum zugutegekommen sein. Auch die Erwartung von Entlastung in der Risikovorsorge dürfte dazu beigetragen haben, dass Analysten den US-Banken jeweils höhere Gewinne als im dritten Quartal 2020 unterstellen. Mitte kommender Woche wird J.P. Morgan den Ergebnisreigen eröffnen. Am Donnerstag folgen Citigroup, Bank of America, Wells Fargo und US Bancorp, am Freitag dann Goldman Sachs.