Rocket Internet leidet unter Abwertungen
Donnerstag, 22.9.:Eigentlich müsste Rocket Internet das Schlimmste schon gebeichtet haben. Vor wenigen Wochen hatte die Start-up-Schmiede mitgeteilt, vor allem wegen der drastischen Abwertung der internationalen Fashion-Group GFG im Halbjahr einen Verlust von 617 Mill. Euro ausweisen zu müssen. Die Aktie ging daraufhin – wieder einmal – auf Tauchstation. Mit momentan gut 18 Euro ist der Titel nicht einmal mehr halb so viel wert wie beim Börsengang vor nahezu zwei Jahren. Ungeachtet der Wertminderung von 3 Mrd. auf 1 Mrd. Euro legte die Online-Modegruppe gestern mit einem nahezu halbierten Verlust ganz passable Zahlen vor (Bericht Seite 12). Die arabische Tochtergesellschaft Namshi kann inzwischen sogar einen – wenn auch kleinen – Gewinn zeigen, zumindest vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Am Donnerstag folgen dann auch die anderen größeren Start-ups – angefangen von Essenlieferdiensten über Kochboxlieferanten bis zu Möbelhändlern. Auch bei Home24 wurde übrigens dieser Tage Luft abgelassen und der Wert halbiert. Angesichts dieser dauernden Rückschläge wäre es umso notwendiger, dass Rocket-Chef Oliver Samwer nicht nur Erfolge für das ferne Jahresende 2017 verspricht, sondern auch jetzt und heute messbare Fortschritte vorweisen könnte. Die leidgeprüften Anleger brauchen dringend eine Seelenmassage. Die Sechsmonatszahlen könnten da behilflich sein. Realistischerweise dürften aber weitere Abwertungen von Start-up-Töchtern folgen – das Schlimmste muss Rocket deshalb doch noch nicht hinter sich gelassen haben.ge