Mittwoch, 4.4.:Für Mittwoch hat die Swiss Re die internationale Finanzgemeinde zu ihrem Investorentag eingeladen. Es ist die erste Veranstaltung dieser Art seit eineinhalb Jahren. Der Rückversicherer strebt über den Zyklus hinweg eine Verzinsung des Eigenkapitals an, die 700 Basispunkte über der Verzinsung einer zehnjährigen Referenzanleihe des US-Schatzamtes liegt. Diese Vorgabe hat der Konzern im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit längerer Zeit deutlich verfehlt. Der Konzern beendete das turbulente, von vielen Naturkatastrophen in hoch versicherten Ländern gezeichnete Jahr mit einem Minigewinn von 331 Mill. sfr – weniger als ein Zehntel des Vorjahresergebnisses. Die Resultate in den Schadensparten fielen naturgemäß besonders schlecht aus. Während die Rückversicherung von Sach- und Haftpflichtschäden ein Minus von 413 Mill. sfr auswies, resultierte im fast fünfmal kleineren Industriegeschäft ein Verlust von sogar 741 Mill. sfr. Dieses hohe Defizit wirft bei Investoren Fragen auf: Ist die Swiss Re im Industriegeschäft richtig aufgestellt? Und verfügt sie über die nötige Größe zur Streuung der Risiken? Die bisher geübte Zurückhaltung des Konzerns bei Akquisitionen könnte im Hinblick auf die jüngste Axa-Übernahme eines großen Industrieversicherers in einem neuen Licht gesehen werden. Auch die laufenden Gespräche mit dem japanischen Mobilfunkanbieter Softbank über eine Kooperation könnten am Mittwoch zu allerlei Fragen Anlass geben. Klar ist, dass der technologische Wandel in der Assekuranz auch vor den Rückversicherern nicht Halt machen wird. Wie die Swiss Re auf diese Veränderungen konkret reagieren wird, dürfte bei der Konferenz einen wichtigen Diskussionspunkt darstellen. dz