R+V dürfte Rekordjagd fortsetzen
tl
Dienstag, 5.4.:
Es gehört nicht viel Prophetie dazu, um auch auf der Bilanz-Pressekonferenz dieses Jahres bei der R+V Versicherung wieder das Vermelden neuer Rekorde zu erwarten. Immerhin
legten schon im ersten Halbjahr 2021 die Beitragseinnahmen im deutschen Erstversicherungsgeschäft um 4,4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 9,11 Mrd. Euro zu, wie die drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe Ende Juli meldete. Wie ein Bild aus längst vergangenen Zeiten mutet eine zentrale Begründung für das damalige Wachstum an: die guten Konjunkturaussichten. Die haben sich ja nun deutlich eingetrübt, wasdie Prognose für das laufende Jahr schwer bis unmöglich machen dürfte.
Mit Blick auf das 2020er-Ergebnis, das deutlich durch die Pandemie eingetrübt wurde, wird interessant sein zu beobachten, ob dies auch für 2021 galt. Immerhin war 2020 das IFRS-Ergebnis vor Steuern deutlich auf 293 Mill. Euro eingebrochen, in erster Linie, weil das Kapitalanlageergebnis um mehr als zwei Drittel zurückging. Dies lag vor allem an der ungünstigen (Nicht-)Berücksichtigung von IFRS 9 bzw. 17.
Immerhin peilte R+V-Chef Norbert Rollinger im Juli 2021 bei Vorlage der Halbjahresergebnisse für das Gesamtjahr „über alle Sparten ein leichtes Wachstum an“. Das dürfte wohl erreicht worden sein. Um bei den gebuchten Bruttobeitragseinnahmen die 20-Mrd.-Euro-Marke zu knacken, müsste das Wachstum bei 5,5% gelegen haben.
In der Lebens- und Pensionsversicherung lag das Plus von Januar bis Juni im Neugeschäft bei 8%, wobei fondsgebundene Produkte mit einem prozentual zweistelligen Wachstum besonders gut liefen. Ähnlich hoch war das Plus in der vergleichsweise kleinen Krankenversicherungssparte, während das Neugeschäft in der Schaden-/Unfallversicherung nur um 3,7% zulegte. Der Fokus liegt hier auf der Kfz-Versicherung, denn die R+V ist hierzulande mit rund fünf Millionen versicherten Fahrzeugen der drittgrößte Anbieter.