Schicksalstreffen für die Eurogruppe
Donnerstag/Freitag, 18./19.6.:Eigentlich – so sahen es zumindest langfristige Planungen vor – sollte das Thema Bankenstrukturreform (Trennbankengesetz) im Zentrum des Treffens von Europas Finanzministern am nächsten Freitag stehen. Doch daraus wird aller Voraussicht nach selbst dann nichts, wenn es den Fachbeamten in den nächsten Tagen gelingt, alle Kontroversen rund um die Abspaltung besonders risikoträchtiger Geschäfte von sehr großen Banken beizulegen.Denn das Treffen der Eurogruppe am Donnerstag wird ganz sicherlich vom griechischen Drama dominiert. Eigentlich ist die Sitzung eine der letzten Möglichkeiten, um noch rechtzeitig die nötigen nationalen Abstimmungen in die Wege zu leiten, damit Griechenland bis Ende des Monats weitere Hilfen aus dem zweiten Programm erhalten kann. Und da das Treffen der 19 Euro-Minister dadurch zu einer schicksalhaften Veranstaltung wird, dürfte das gleiche Thema auch tags darauf die Verhandlungen der 28 Ressortchefs beherrschen. Dass zwischendurch noch Zeit bleibt für Finanzmarktregulatorik, ist eher unwahrscheinlich.In den vergangenen Tagen hatten Euro-Diplomaten die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, man werde das Eurogruppen-Treffen vielleicht auf Dienstag vorziehen können, um anschließend mehr Zeit zu haben, den Segen der nationalen Parlamente einzuholen. Denn das Wort von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass “jeder Tag zählt”, gilt nicht nur mit Blick auf die Verhandlungen über einen Kompromiss, sondern auch für dessen Umsetzung. Spannend wird es deshalb Ende der Woche in Luxemburg, wo sich die Minister routinemäßig immer im Juni treffen, auf jeden Fall. Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Dra-ghi, wird natürlich ebenso mit von der Partie sein wie die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde.fed