Schwieriges Jahr für Lufthansa
Donnerstag, 12.3.:Erstmals muss Carsten Spohr, seit zehn Monaten Chef der Lufthansa, zusammen mit CFO Simone Menne das Zahlenwerk für ein Geschäftsjahr präsentieren – fürwahr kein Vergnügen in diesen Zeiten. 2014 war für die deutsche Fluggesellschaft ein Horrorjahr – das Nettoergebnis schmolz auf nur noch 55 (313) Mill. Euro zusammen, der für die Dividendenfähigkeit maßgebliche AG-Abschluss nach HGB fiel mit – 732 Mill. Euro sogar deutlich negativ aus. Deshalb werden die Aktionäre für den abgelaufenen Turnus leer ausgehen.Und 2015? Bisher verspricht das laufende Jahr wenig Besserung. Der niedrige Ölpreis bringt zwar einerseits Entlastung, ein Teil der Ersparnisse wird aber durch den hohen Dollarkurs aufgefressen. Zu höheren Preisen abgeschlossene Treibstoffkostensicherungsgeschäfte bergen zudem die Gefahr von Drohverlustrückstellungen – im vergangenen Jahr fiel bei diesem Posten mehr als eine halbe Milliarde Euro an. Der Konzern überdenkt deshalb derzeit seine Preissicherungspolitik. Der Tarifkonflikt mit den Piloten ist nach wie vor nicht beigelegt, ein rasches Ende ist nicht in Sicht, was zu weiteren streikbedingten Umsatzeinbußen führen dürfte. Auch die Preisentwicklung gibt weiter Anlass zur Sorge. Und ob sich die von Spohr initiierten Pläne für eine Billigplattform am Ende auszahlen werden, steht noch in den Sternen. Erste Analysten ziehen bereits Konsequenzen aus der misslichen Lage und raten zum Verkauf der Lufthansa-Aktie.lis