FINANZMARKTKALENDER

Spanische Banken in Erklärungsnot

Mittwoch/Freitag, 30.1./1.2.: Die großen spanischen Banken haben im anhaltenden Nullzinsumfeld bei Anlegern und Analysten zuletzt Zweifel an ihrer Ertragskraft geweckt und an der Börse Federn gelassen. Daher kommt der Veröffentlichung der...

Spanische Banken in Erklärungsnot

Mittwoch/Freitag, 30.1./1.2.:Die großen spanischen Banken haben im anhaltenden Nullzinsumfeld bei Anlegern und Analysten zuletzt Zweifel an ihrer Ertragskraft geweckt und an der Börse Federn gelassen. Daher kommt der Veröffentlichung der Jahreszahlen in diesen Tagen eine große Bedeutung zu. Den Auftakt machte am Donnerstag bereits Bankinter, die 2018 mit 526 Mill. Euro 6,3 % mehr gegenüber Vorjahr verdiente und dafür an der Börse mit einem Kursanstieg belohnt wurde. Die größeren Mitbewerber, Santander, BBVA, Caixabank, Bankia und Sabadell, wurden in den vergangenen Wochen gleich von drei Analystenhäusern – Deutsche Bank, Credit Suisse und UBS – in der Bewertung des Kurspotenzials herabgestuft. Die Zinserhöhung durch die EZB wird sich wahrscheinlich verzögern, was besonders die im klassischen Retailgeschäft tätigen Kreditinstitute stark belastet. Die beiden Großen, Santander und BBVA, haben zudem Probleme in einigen ihrer wichtigsten Auslandsmärkte, wie Mexiko, Brasilien oder der Türkei.Gespannt ist man auch auf die Auftritte von Santander-Chefin Ana Botín und ihrem neuen Kollegen von BBVA, Carlos Torres. Botín wird erklären müssen, warum genau man die im Herbst angekündigte Verpflichtung von Andrea Orcel als neuen CEO abgesagt hat und wie sich die Bank zukünftig personell aufstellen wird. Auch ein Datum für den verspäteten neuen Strategieplan soll genannt werden. Torres, der zu Jahresbeginn den Vorstandsvorsitz übernahm, muss sich dagegen einer Spionage-Affäre stellen, die BBVA stark unter Druck gesetzt hat. Sein Vorgänger Francisco González soll vor Jahren einen zwielichtigen Polizeikommissar beauftragt haben, Politiker und Unternehmer auszuspionieren. Bislang ist die Bank nicht auf die Forderungen von Regierung und Aufsehern eingegangen, González als Ehrenvorsitzenden abzusetzen.ths