Teamviewer fliegt niedriger
Dienstag, 4.8.Mit den vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal hat der MDax-Konzern Teamviewer die Anleger Mitte Juli auf dem falschen Fuß erwischt. Um rund ein Zehntel war der Kurs eingebrochen, nachdem die hohen Wachstumserwartungen der Investoren enttäuscht worden waren. Das Wachstum der “Billings” – also der in Rechnung gestellten Umsätze – verringerte sich gegenüber dem ersten Quartal um 30 Prozentpunkte auf nur noch 45 % (vgl. BZ vom 16. Juli).Auch die Übernahme des 2014 in Bremen gegründeten Datenbrillen-Start-ups Ubimax, die zeitgleich verkündet wurde, sorgte für Stirnrunzeln. Der Übernahmepreis von 136,5 Mill. Euro entspricht etwa dem 15-Fachen der Billings der vorangegangenen zwölf Monate. Die Optikerkette Fielmann, die erst im Frühjahr mit 10 % bei Ubimax eingestiegen war, verkaufte das Investment nach eigenen Angaben mit 70 % Gewinn. Im Rahmen des Zwischenberichts dürften sich die Anleger mehr Details zu der Transaktion erhoffen, mit der ein Marktführer für Industrie 4.0 geschaffen werden soll. Ubimax zählt bereits Großkonzerne wie Airbus und BMW zu ihrer Kundschaft.Zuletzt hatte Teamviewer die lange geduldete Gratisnutzung ihrer Software durch professionelle Anwender gestoppt. Dies dürfte auch dazu dienen, die Umsatzentwicklung anzukurbeln. Im Mai war der Ausblick angehoben worden. Mit den vorläufigen Zahlen gab es keine neue Prognose. Dass die Flughöhe hier am Dienstag erneut hochgehievt wird, gilt als unwahrscheinlich.scd