FINANZMARKTKALENDER

Toshiba zieht Konsequenzen

Mittwoch, 30.9.: Mit einer außerordentliche Hauptversammlung will Toshiba in der nun anstehenden Handelswoche einen Schlussstrich unter die Bilanzmanipulationen der vergangenen sieben Jahre ziehen. Top-Manager hatten von ihren Untergebenen...

Toshiba zieht Konsequenzen

Mittwoch, 30.9.:Mit einer außerordentliche Hauptversammlung will Toshiba in der nun anstehenden Handelswoche einen Schlussstrich unter die Bilanzmanipulationen der vergangenen sieben Jahre ziehen. Top-Manager hatten von ihren Untergebenen unrealistisch hohe Gewinnziele verlangt und sie so zu Manipulationen gezwungen. In der Summe wurde dabei der Vorsteuergewinn vom ersten Quartal 2008 bis zum dritten Quartal 2014 um 224,8 Mrd. Yen (1,7 Mrd. Euro) zu hoch ausgewiesen. Allein im Geschäftsjahr 2014 trieb man den Ertrag um 64 Mrd. Yen nach oben. Die Verfälschungen gingen offenbar auf den zu teuren Zukauf des Atomkraftwerkherstellers Westinghouse im Jahr 2006 zurück. Wegen ihrer engen Verbindungen zur Regierung fühlten sich die Manager vor möglicher Kritik geschützt.Auf der Hauptversammlung sollen die Aktionäre nun eine neue Managementstruktur beschließen. Sieben der zehn Verwaltungsräte kommen künftig von außerhalb. Neuer Chairman wird Shinzo Maeda, der Ex-Präsident des Kosmetikkonzerns Shiseido. Ein eigenständiges Prüfkomitee für Bilanzzahlen hat nur externe Mitglieder, die über eine Hotline für interne Informanten direkt zugänglich sind. Die monatlichen Managertreffen über Gewinnziele werden abgeschafft. Toshiba will sich verstärkt auf den Cash-flow konzentrieren.Die Erleichterung der Aktionäre wird sich jedoch in Grenzen halten. Im vergangenen Quartal fiel ein Verlust von 11 Bill. Yen an. Der Umsatz mit Computern sackte um knapp ein Drittel und der mit Fernsehern um die Hälfte ab. Daher plant der neue Toshiba-Präsident Masashi Muromachi eine gründliche Restrukturierung der Produktion von Computern, Fernsehern und weißer Ware. Die Details will er aber erst im Oktober oder November verkünden.mf